Taiwan rüstet sich für den verheerendsten Taifun seit Jahren: "Gaemi" nähert sich mit gewaltiger Wucht. Am Mittwoch bleiben Schulen und Börse geschlossen, während der gesamte Verkehr eingestellt wurde, um die Bevölkerung zu schützen. Präsident Lai Ching-te ruft zur höchsten Vorsicht auf und betont, dass Sicherheit an erster Stelle stehen muss. Auch benachbarte Länder wie Japan, die Philippinen und China bereiten sich auf die weitreichenden Auswirkungen des Sturms vor.

Taiwan gab am Dienstag eine Wetterwarnung heraus, da sich der Taifun Koinu nähert und möglicherweise später in dieser Woche auf Land trifft und Stürme und Regengüsse in die südöstlichen Teile der Insel bringt. Das Wetteramt gab am Dienstag eine Landwarnung heraus, nachdem es am späten Montag eine Seewarnung herausgegeben hatte. Nach Angaben des Büros bewegte sich Koinu mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 162 km/h in der Nähe seines Zentrums nach Nordwesten.

Mehr als 40 Menschen wurden in Taiwan verletzt, nachdem der Taifun Haikui über die Insel fegte, Bäume entwurzelte und Tausende zur Evakuierung zwang. Der Sturm, der am Sonntag an der Ostküste auf Land traf, war der erste seit vier Jahren, der die Insel direkt traf. Bei strömendem Regen und starkem Wind wurden in einer Bergregion zwei Menschen verletzt, nachdem ein umstürzender Baum ein Auto getroffen hatte. Dutzende weitere wurden verletzt – hauptsächlich durch herabfallende Trümmer, sagten Beamte.

Haikui – das bereits am Sonntagmorgen heftige Regenfälle mit sich gebracht hatte – weist eine anhaltende Windgeschwindigkeit von etwa 140 km/h auf und wird voraussichtlich um 17 Uhr (09:00 Uhr GMT) im östlichen Taitung-Gebiet Taiwans landen.Fast 3.000 Menschen wurden im Vorfeld des Taifuns Haikui aus Hochrisikogebieten im Osten Taiwans evakuiert , während sich die Behörden auf den ersten Tropensturm seit vier Jahren vorbereiten, der die Insel direkt trifft. Schulen und Büros im Süden und Osten der Insel waren am Sonntag geschlossen und mehr als 200 Inlandsflüge gestrichen.

Der Taifun Saola traf am Samstag vor Tagesanbruch in Südchina auf Land, nachdem fast 900.000 Menschen in Sicherheit gebracht wurden und der größte Teil von Hongkong und anderen Teilen der südchinesischen Küste Geschäfte, Transport und Unterricht eingestellt hatte. Das Wetteramt der Provinz Guangdong teilte mit, dass der starke Sturm um 3:30 Uhr morgens einen Außenbezirk der Stadt Zhuhai südlich von Hongkong erfasste. Es wurde vorhergesagt, dass er sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 17 km/h in südwestlicher Richtung entlang der Küste von Guangdong bewegen würde, die allmählich schwächer wird, bevor es aufs Meer hinausgeht.

Die extreme Hitze, die das Mittelmeer heimgesucht hatte, begann am Wochenende nachzulassen, als kältere Luft nach Südosten strömte. Eine starke Kaltfront in Verbindung mit einem sich rasch vertiefenden Tiefdruckgebiet im Mittelmeer führte am Sonntag zu einer explosiven Show, bei der schwere Gewitter über die Balearen in Richtung Sardinien fegten. Palmen wurden aus dem Boden gerissen und Boote stürzten in Häfen, als starke Winde durch den Archipel fegten. Einige offizielle Wetterstationen auf Mallorca verzeichneten Windböen von etwa 106 km/h. Unter den sintflutartigen Regenfällen verwandelten sich Straßen in Flüsse.

Ein Taifun ließ im Norden der Philippinen heftigen Regen niedergehen, erreichte jedoch nicht das Land, da er sich in Richtung Südtaiwan bewegte und auf die Südküste Chinas zielte. Durch Überschwemmungen in tiefer gelegenen Dörfern wurden mehr als 2.300 Menschen vertrieben, von denen die meisten in Evakuierungszentren der Regierung Schutz suchten, sagten Katastrophenschutzbeamte im Norden der Philippinen. Es wurden keine Opfer gemeldet.

Die Regenfälle, die Peking in den letzten Tagen heimgesucht haben, waren die heftigsten seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren, teilte der Wetterdienst der Stadt mit, während China beschuldigt wurde, wichtige Klimaverhandlungen mit anderen Ländern untergraben zu haben. Sturm Doksuri, ein ehemaliger Supertaifun, fegte nach Norden über China, nachdem er letzte Woche die südliche Provinz Fujian getroffen hatte, nachdem er die Philippinen verwüstet hatte.

Die Zahl der Toten durch den heftigen Taifun "Doksuri" auf den Philippinen ist auf 39 gestiegen. Mindestens 13 Menschen seien bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen, die der Tropensturm vor allem im Norden des Inselstaates ausgelöst hatte, ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutz heute mit. Die Opferzahl des schweren Bootsunglücks in der Provinz Rizal östlich der Hauptstadt Manila kletterte der Küstenwache zufolge derweil auf 26.

Ein Super-Taifun bewegt sich auf die Philippinen zu: Der Tropensturm "Doksuri", der derzeit über dem Pazifik wütet, könnte noch am Dienstagabend (Ortszeit) oder im Laufe des Mittwochs die Babuyan Islands im Norden des Inselstaates erreichen, teilte der örtliche Wetterdienst Pagasa mit. Am Morgen sei der Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von 185 Stundenkilometern und Böen von bis zu 230 Stundenkilometern unterwegs gewesen.