
Globaler IT-Ausfall: Über 1.400 Flüge gestrichen
Ein massiver IT-Ausfall hat am Freitag den weltweiten Flugverkehr erheblich beeinträchtigt und zu mehr als 1.400 Flugstreichungen geführt. Der Vorfall, der durch ein fehlerhaftes Software-Update von CrowdStrike ausgelöst wurde, hat nicht nur die Luftfahrtindustrie, sondern auch zahlreiche andere Branchen in Chaos gestürzt.
Der IT-Ausfall wurde durch ein fehlerhaftes Update des Falcon Sensors der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike verursacht. Das Update war nicht mit Microsoft Windows-Systemen kompatibel und führte zu massiven Systemabstürzen, bekannt als "Blue Screen of Death" (BSOD). Dieser Defekt legte die IT-Systeme von Flughäfen, Fluggesellschaften und anderen wichtigen Infrastrukturen lahm.
Laut dem Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium wurden weltweit mehr als 1.400 Flüge gestrichen. Die Zahl der gestrichenen Flüge könnte weiter steigen, da die Auswirkungen des IT-Ausfalls noch nicht vollständig absehbar sind. Besonders betroffen sind große Flughäfen und Fluggesellschaften in Europa und Nordamerika.
Ryanair: Die irische Billigfluggesellschaft hatte aufgrund der Störung Schwierigkeiten beim Online-Check-in. Passagiere wurden aufgefordert, mindestens 3 Stunden vor dem geplanten Abflug am Flughafen einzutreffen, da der Check-in manuell durchgeführt werden muss.
KLM: Die niederländische Fluggesellschaft hat den Flugbetrieb weitgehend eingestellt. KLM arbeitet mit Hochdruck an der Behebung des Problems und informiert ihre Kunden über Social Media und E-Mail.
Lufthansa: Lufthansa meldete einige Verspätungen und Ausfälle, aber der Flugbetrieb lief im Vergleich zu anderen Airlines relativ normal weiter. Die Website der Fluggesellschaft war aufgrund der Störung zeitweise eingeschränkt.
Vueling: Auch Vueling war betroffen. Die spanische Fluggesellschaft informiert ihre Kunden per E-Mail über Änderungen und Verspätungen.
Betroffene Flughäfen
Zürich: Der Flughafen Zürich hat den Betrieb eingeschränkt und keine weiteren Landungen erlaubt, es sei denn, die Flüge waren bereits in der Luft. Der Check-in musste teilweise manuell erfolgen.
Hamburg: Am Hamburger Flughafen kam es zu massiven Problemen mit mehreren Fluggesellschaften, darunter Turkish Airlines, Eurowings, Ryanair und Vueling.
Frankfurt: Flüge nach Berlin wurden bis 10:45 Uhr MEZ gestrichen, während der restliche Flugbetrieb weitgehend normal verlief.
Amsterdam Schiphol: Der Flughafen Schiphol meldete Verspätungen und Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Flügen. Die genaue Anzahl der betroffenen Flüge war noch unklar.
Berlin: Der Flughafen Berlin kämpfte mit Verzögerungen beim Check-in und langen Warteschlangen im Terminal 1.
London (Stansted, Gatwick, Heathrow): Londoner Flughäfen waren unterschiedlich betroffen. Gatwick meldete Verzögerungen bei Check-in und Sicherheitskontrollen, während Heathrow vergleichsweise weniger stark betroffen war.
Prag: Der Flughafen Prag kämpfte mit einem Ausfall des globalen Check-in-Systems, was zu Verspätungen bei einigen Abflügen führte.
Empfehlungen für Passagiere. Aktuelle Informationen einholen.
Passagiere sollten regelmäßig die Websites und Social-Media-Kanäle ihrer Fluggesellschaften und Flughäfen überprüfen, um aktuelle Informationen über den Status ihrer Flüge zu erhalten.
Es wird empfohlen, mindestens zwei bis drei Stunden vor der geplanten Abflugzeit am Flughafen zu sein, um mögliche Verzögerungen zu berücksichtigen.
Passagiere sollten Wasser und Snacks mitbringen, insbesondere wenn sie mit Kindern oder älteren Menschen reisen. Ein tragbares Ladegerät für das Mobiltelefon ist ebenfalls ratsam, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Die Sicherheitskontrollen könnten aufgrund der erhöhten Passagierzahl länger dauern. Passagiere sollten darauf achten, keine verbotenen Gegenstände im Handgepäck zu haben, um den Prozess zu beschleunigen.
Der Vorfall hat zu einem erheblichen Wertverlust der CrowdStrike-Aktien geführt. Die Aktien des Unternehmens fielen um mehr als 11 %, was zu einem Verlust in Milliardenhöhe führte. CrowdStrike hat angekündigt, einen Fix für das Problem bereitgestellt zu haben und sich öffentlich entschuldigt.
Der Vorfall verdeutlicht die Verwundbarkeit der globalen IT-Infrastruktur und wirft Fragen zur Abhängigkeit von großen Technologieunternehmen auf. Experten fordern ein Umdenken hinsichtlich der Cybersicherheit und der Notwendigkeit robusterer Systeme.
Professor John McDermid von der York University und andere Experten betonen, dass die Infrastruktur so gestaltet werden muss, dass sie gegen solche häufig auftretenden Probleme widerstandsfähiger ist. Der Vorfall zeigt, wie verwundbar die vernetzte Welt ist und wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen gegen technische Störungen zu ergreifen.
mit Material div.Agenturen