
Erdrutsch erschüttert die südwestliche Provinz Yunnan in China
Laut CCTV haben die Behörden einen Notfalleinsatz eingeleitet, an dem über 200 Rettungskräfte sowie Dutzende Feuerwehrfahrzeuge und andere Ausrüstung beteiligt waren. Von einem lokalen Sender in den sozialen Medien veröffentlichte Aufnahmen zeigten Rettungskräfte in orangefarbenen Overalls und Helmen, die sich vor einer Feuerwache in Reihen aufstellten, während Schneeflocken durch die Luft wirbelten.
Im Staatsfernsehen waren Bilder einer Schneise zu sehen, die die Erdlawine in den Berghang gerissen hatte, und Aufnahmen von Rettungskräften, die in den Trümmern nach Menschen suchten. Um die Mittagszeit meldete der Sender, dass die Helfer einen Überlebenden gefunden hätten. Einer der Reporter sagte per Telefonschalte, das Unglück habe sich ereignet, als es noch dunkel war. Die verschütteten Häuser seien alle an einem steilen Hang gebaut gewesen.
Der Katastrophenschutz und die Feuerwehr rückten den Berichten zufolge mit Dutzenden Fahrzeugen und Hunderten Helfern an. Laut der "Volkszeitung" wurden auch Soldaten in die Gegend im Kreis Zhenxiong geschickt, der im Nordosten Yunnans an die Provinzen Sichuan und Guizhou grenzt. Wie es zu dem Erdrutsch kam, war zunächst unklar. Am Montag lag die Temperatur am Unglücksort um den Gefrierpunkt. In der Nacht zuvor hatte es geschneit.
Xinhua berichtete, die Lokalregierung habe weitere Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Aus Peking forderte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping dem Parteisprachrohr zufolge, rasch Rettungskräfte zu organisieren und mit aller Kraft den Vermissten zu helfen. Zudem verlangte er, die Frühwarnung zu stärken, um weitere Katastrophen zu verhindern.
Die Katastrophe am Montag ereignete sich in einer ländlichen Gegend, umgeben von hoch aufragenden, schneebedeckten Gipfeln, wie Aufnahmen staatlicher Medien zeigten. Die Temperaturen in Zhenxiong lagen am Montagmorgen laut Wetterdaten bei etwa minus vier Grad Celsius. Es gab keine unmittelbare offizielle Erklärung dafür, was den Erdrutsch verursacht haben könnte. Xinhua berichtete, dass derzeit Anstrengungen unternommen werden, um herauszufinden, was passiert ist.
In China kam es in den letzten Monaten zu einer Reihe von Naturkatastrophen, von denen einige auf extreme Wetterereignisse wie plötzliche, heftige Regenfälle zurückzuführen waren. Medienberichten zufolge lösten Regenstürme im September in der südlichen Region Guangxi einen Bergrutsch aus, bei dem mindestens sieben Menschen ums Leben kamen. Heftige Regenfälle lösten im August in der Nähe der nördlichen Stadt Xi'an eine ähnliche Katastrophe aus, bei der mehr als 20 Menschen starben.
mit Material der dpa/afp