Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben am Dienstag umfangreiche Reformen des EU-Asylsystems gebilligt, während der Wahlkampf für die bevorstehenden europaweiten Wahlen an Fahrt aufnimmt und Migration als zentrales Thema gilt.

Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak hat den Kampf gegen die illegale Migration zu einer Priorität gemacht, da sie hofft, die wichtigste oppositionelle Labour-Partei vor einer erwarteten Parlamentswahl später in diesem Jahr wieder in die Lage zu bringen. Die Ankündigung dieser Ausweisung erfolgt nur zwei Tage vor den Kommunalwahlen in England und Wales, bei denen die regierenden Konservativen voraussichtlich große Verluste an Labour erleiden werden.

Jahrelang wurde um das europäische Asylrecht gestritten - nun will das EU-Parlament über eine Reform abstimmen. Geplant ist insbesondere ein deutlich härterer Umgang mit Menschen aus Ländern, die als relativ sicher gelten. Demnach sollen Staaten an den EU-Außengrenzen zu einheitlichen Grenzverfahren verpflichtet werden.

Die Zahl der Asylbewerber in Europa erreichte im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit sieben Jahren. Im Jahr 2023 beantragten mehr als 1,1 Millionen Menschen internationalen Schutz, die meisten davon syrische Staatsangehörige, teilte die Europäische Union am Mittwoch mit. Die Zunahme von Asylbewerbern und anderen Migranten ist in vielen europäischen Ländern ein umstrittenes Thema. Diejenigen, die sagen, dass mehr Menschen an den Grenzen abgewiesen werden sollten, stehen denen gegenüber, die der Meinung sind, dass der Kontinent weiterhin Menschen aufnehmen sollte, die vor Verfolgung fliehen.