EU-Migrationsreform: Ein Blick auf die bahnbrechenden Änderungen
Die Minister der EU-Regierung haben zehn gesetzgeberische Teile des neuen Migrations- und Asylpakts gebilligt. Dieses Paket enthält Regelungen für die 27 Mitgliedsländer zur Bewältigung von Einreiseversuchen ohne Genehmigung, zur Überprüfung des Schutzanspruchs von Migranten und zur Abschiebung von Personen, die keinen Schutzstatus erhalten.
Ungarn und Polen, die sich lange gegen Verpflichtungen zur Aufnahme von Migranten gewehrt haben, stimmten gegen das Paket, konnten es jedoch nicht blockieren.
Die Reformen sollen die Spaltung der Mitgliedsstaaten überwinden, die seit der großen Flüchtlingskrise von 2015 angedauert hat. Mainstream-Parteien hoffen, dass diese Reformen der extremen Rechten den Wind aus den Segeln nehmen und den bevorstehenden Wahlen vom 6. bis 9. Juni entgegenwirken.
Das umfassende Reformpaket wird jedoch erst 2026 in Kraft treten und bietet keine unmittelbare Lösung für die anhaltende Migrationskrise. Kritiker befürchten, dass die neuen Regelungen Migrantenrechte verletzen könnten und zu mehr kriminellen Aktivitäten in ärmeren Ländern führen könnten, die als Ausgangspunkte für die Migration dienen.
Die Asylgesetze der EU wurden seit etwa zwei Jahrzehnten nicht mehr aktualisiert und brachen 2015 zusammen. Das neue System zielt darauf ab, die Einreise und das Asylverfahren zu kontrollieren und sicherzustellen, dass Migranten angemessen behandelt werden.
Die Reformen sehen vor, dass Asylbewerber in dem EU-Land, in das sie zuerst einreisen, ihren Antrag stellen und dort bleiben müssen, bis über ihren Antrag entschieden wurde. Das Verfahren soll beschleunigt werden, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
Zwei Schlüsselfragen bleiben jedoch offen: Ob die Mitgliedsländer die Reformen vollständig umsetzen werden und ob die EU-Kommission die Einhaltung der neuen Regeln durchsetzen wird, insbesondere in Ländern, die sich dagegen ausgesprochen haben.
Die Umsetzung der Reformen könnte zu Beginn holprig verlaufen, insbesondere da Ungarn, das gegen die Reformen opponiert hat, ab dem 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.