
Bayern: Große Hagelkörner verursachen große Schäden
Der Sturm fegte am Samstag über den südlichen Teil Bayerns. In Kissing, etwas außerhalb von Augsburg, wurden nach Angaben der Polizei zwölf Menschen verletzt, als ein Bierzelt, das sie gerade aufstellen wollte, umgesprengt wurde. Auch in Kissing riss der Wind Holzlatten vom Dach eines Altenheims, während Hagel an der Fassade eines Wohnhauses sichtbare Schäden anrichtete. Die schlimmsten Schäden gab es offenbar in Bad Bayersoien, einer Gemeinde mit etwa 1.300 Einwohnern in der Region Garmisch-Partenkirchen nahe der österreichischen Grenze.
Die Bezirksbehörden teilten am Sonntag mit, dass es von Hagelkörnern mit einer Größe von bis zu 8 Zentimetern getroffen wurde, die geparkte Autos beschädigten und Dachziegel und Dachfensterfenster zertrümmerten, während der Sturm auch Dächer von einigen Gebäuden abriss. Sie sagten, dass 80 % der Gebäude schwer beschädigt worden seien, aber niemand verletzt worden sei.
Ebenfalls in Kissing im Landkreis Aichach-Friedberg deckte der Wind das Dach eines Seniorenheims ab. Holzlatten lagen verteilt auf dem Parkplatz vor dem Gebäude. Die Bewohner des Heims wurden in anderen Einrichtungen untergebracht. An der Fassade eines Mehrfamilienhauses in Kissing hinterließ der Hagel deutlich sichtbare Schäden.
Zudem berichtet das Polizeipräsidium Schwaben Nord von vielen weiteren unwetterbedingten Einsätzen. Hauptsächlich handelte es sich dabei um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Durch Hagel seien außerdem auch einige Dachfenster beschädigt worden. Einige Bäume seien auf geparkte Autos gestürzt. Angesichts der vielen Einsätze wurde im Landkreis Aichach-Friedberg die Großschadenslage ausgerufen.
In Augsburg, wo am Samstag das Volksfest Plärrer begonnen hat, steht derzeit der öffentliche Personennahverkehr still. Wann der Betrieb wieder normal laufen wird, ist aktuell noch unklar, wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet. Lautsprecheransagen an Haltestellen informieren über die Ausfälle. Grund sind versperrte Streckenabschnitte. Teils sind Bäume auf Leitungen gestürzt.
An der Straßenbahnhaltestelle beim Curt-Frenzel-Stadion riss das Gewitter einen Baum aus dem Boden. Die Feuerwehr aus Kriegshaber und Mitarbeiter der Stadtwerke rückten an, um den Unfallort weiter abzusichern und die Schäden zu beseitigen.
Rund um den Festplatz des Plärrers herrschten zwischendurch chaotische Zustände. Wegen des heftigen Regens strömten die Menschen am Abend vom Gelände. Andere zogen sich in die beiden Bierzelte zurück
Auch in Oberbayern wüteten am Samstag schwere Gewitter. Von Bad Tölz bis Garmisch-Partenkirchen hinterließen Starkregen und orkanartige Böen laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd teilweise eine Schneise der Verwüstung - unter anderem durch Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen. Die Folge waren zahlreiche eingeschlagene Fahrzeugscheiben. In Benediktbeuern waren mehrere Straßen überflutet. Sie konnten teilweise nur teilweise nur einspurig befahren werden. Auch Ampeln fielen aus.
In Bad Bayersoien im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurde der ganze Kurort verwüstet. Um die 150 Dächer wurden schwer beschädigt, teilweise ist kein Dachziegel mehr an seinem Platz. Es wurde die Vorstufe zum Katastrophenfall ausgerufen, um überregionale Einsatzkräfte und Gerätschaften zu ordern. Dort waren die Hagelkörner bis zu 10 cm groß. PV-Anlagen wurden durchlöchert, die Frontscheiben von Autos beschädigt. Die B23 bei Bad Baiersoyen ist immer noch komplett gesperrt.
Weil Äste die Fahrbahn blockierten, musste auch die Autobahn A95 vorübergehend gesperrt werden. Kaputte Fenster, vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume beschäftigen auch die Einsatzkräfte südlich von Ingolstadt. Nach Aussagen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord war insbesondere rund um Pfaffenhofen an der Ilm und Freising eine gute halbe Stunde lang "Land unter". Laut grober Schätzung habe man in der Zeit rund um die hundert Einsätze gehabt. Im Raum München blieb es laut Feuerwehr bei kleineren Einsätzen.
agenturen/bnm