
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist am Montag im Kosovo eingetroffen
Pistorius sei in Pristina von Botschafter Jörn Rohde begrüßt worden,teilte das Verteidigungsministerium im Onlinedienst X, ehemals Twitter, mit. Das Ministserium verwies auf "komplexe Rahmenbedingungen, unter denen das junge Kosovo seine Souveränität und territoriale Integrität behaupten muss". Deutschland sei nach den USA einer der größten Unterstützer des Kosovo - "zivil sowie militärisch".
Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Bernd Schütt, hatte im Januar bei einer Kommandoübergabe in Pristina gesagt: "Der KFOR-Einsatz war, ist und bleibt für den Erhalt der Stabilität in dieser Region unverzichtbar." Die Beteiligung an der Mission betreffe auch deutsche Sicherheitsinteressen unmittelbar.
Nach einem bewaffneten Aufstand der Kosovo-Albaner und einer Nato-Intervention gegen Serbien 1999 hatte die UN-Administration Unmik das Land verwaltet. Die KFOR wurde 1999 von den UN damit beauftragt, für die Sicherheit im Kosovo zu sorgen und hat noch immer mehrere Tausend Soldaten dort stationiert.
Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.
Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Belgrad erkennt die Unabhängigkeit jedoch nicht an und betrachtet den Kosovo weiterhin als seine Provinz.
Im Kosovo leben etwa 120.000 Serben, beide Balkanländer streben einen EU-Beitritt an. Die EU verlangt von beiden Seiten, ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zu schließen.