
Die Streikwelle an deutschen Flughäfen ebbt nicht ab
Wegen Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf Flughäfen werden nach Branchenschätzungen heute erneut Zehntausende Passagiere nicht wie geplant reisen können. Die Warnstreiks liefen in der Nacht zuletzt am Flughafen Berlin an, wie ein Verdi-Sprecher bestätigte. Zuvor waren nach Verdi-Angaben die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und Köln an der Reihe. Für diesen Freitag rief die Gewerkschaft Verdi weitere Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aus.
Wegen des ganztägigen Ausstands der Luftsicherheitskräfte können Passagiere heute nicht mehr in den Sicherheitsbereich kommen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV dürften mehr als 580 Flugverbindungen abgesagt werden, 90.000 Reisende müssen umplanen.
Am Freitag soll das Luftsicherheitspersonal dann in Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig sowie erneut in Karlsruhe/Baden-Baden die Arbeit niederlegen. Zudem rief Verdi am Flughafen München die Beschäftigten in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle von heute um 4.00 Uhr bis Freitag um 6.00 Uhr zum Ausstand auf. Das betrifft vor allem den Bereich Fracht.
Der Hauptstadtflughafen BER, der Stuttgarter sowie der Hamburger Flughafen verwiesen auf ihrer Website darauf, dass "keine Abflüge" von Passagierflügen möglich seien. In Köln fällt ein Großteil der Flüge aus, am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden wurden laut Website alle Abflüge gestrichen oder umgeleitet.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will mit dem Streik den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Tarifverhandlungsrunde erhöhen, die für den 20. März angesetzt ist. Sie kündigte am Mittwoch noch eine Ausweitung des Arbeitskampfes auf die Flughäfen in Dresden, Hannover, Leipzig, Dortmund und Weeze an. Dort soll am Freitag gestreikt werden.
In der Luftsicherheit arbeiten bundesweit rund 25.000 Menschen. Verdi verhandelt mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über höhere Gehälter und fordert unter anderem auch höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge.
Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt ist von den Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals heute und Freitag nicht betroffen. Dort wie auch in München könnte allerdings der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals vom Dienstag und Mittwoch vereinzelt noch Verspätungen und Flugausfälle nach sich ziehen.