
EZB berät am Donnerstag in Frankfurt über die Geldpolitik im Euroraum
Inmitten wachsender Forderungen nach Zinssenkungen legt die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag ihren weiteren geldpolitischen Kurs fest. Allgemein wird erwartet, dass die Euro-Währungshüter die Leitzinsen im Euroraum vorerst unverändert lassen werden. Die Entscheidung wird am Nachmittag (14.15 Uhr) bekannt gegeben, eine halbe Stunde später äußert sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde.
Zuletzt wurde allerdings darüber spekuliert, wann die Leitzinsen wieder sinken könnten. Der EZB-Rat hatte die Diskussion darüber bei seinem Treffen im Januar als "verfrüht" abgetan. Expertinnen und Experten erwarten die ersten Zinsschritte im Sommer. Der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, liegt derzeit bei 4,5 Prozent, dem höchsten Wert seit 2001.
Um die zeitweise auf Rekordhöhe geschnellte Inflation in den Griff zu bekommen, hatte die EZB seit Juli 2022 zehnmal in Folge die Zinsen nach oben geschraubt. Weil Kredite damit teurer werden, kann das die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Teurere Finanzierungen sind aber zugleich eine Last für Unternehmen und private Investoren. Angesichts schwächelnder Konjunktur und zurückgehender Teuerung mehren sich Forderungen, die Zinsen wieder zu senken.
Auch die US-Notenbank Federal Reserve, deren nächste Sitzung zur Zinsfestlegung am 19. und 20. März stattfindet, hat Schwierigkeiten mit der Frage, wann mit der Zinssenkung begonnen werden soll, da eine Reihe guter Konjunkturdaten die Aussichten auf baldige Zinssenkungen trüben. Für die EZB bestehen kaum Zweifel daran, dass ihr nächster Schritt eine Zinssenkung sein wird.
"Es könnte ein Halten und ein Halten und ein Halten und ein Halten geben, aber der nächste Schritt wird nach unten gehen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Ende Januar.