
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" legen Münchner Flughafen zum Ferienbeginn lahm
Dennoch kam es zu umfangreichen Verspätungen und Annullierungen, da der dichte Flugplan von etwa 1000 Starts und Landungen pro Tag stark beeinträchtigt wurde. Insgesamt mussten 61 Flüge gestrichen und 11 Maschinen zu anderen Flughäfen umgeleitet werden. Der Sprecher des Flughafens wies darauf hin, dass die Auswirkungen der Protestaktion den gesamten Tag über spürbar bleiben würden.
Die "Letzte Generation" erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass sechs Aktivisten in Zweiergruppen auf das Gelände gelangt seien, um den beginnenden Reiseverkehr zu stören und auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hinzuweisen. Sie kritisieren insbesondere die Subventionierung der Flugbranche durch den Verzicht auf Kerosin- und Mehrwertsteuer und fordern entschlossenere politische Maßnahmen gegen den Klimawandel. Nach Angaben der Aktivisten ist der Flugverkehr für knapp zehn Prozent der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich.
Die Aktion stieß auf heftige Kritik seitens der Politik. Bundesinnenministerin Nancy Faeser verurteilte die Blockade als kriminell und gefährlich, da sie den Flugverkehr gefährde und bei der Bevölkerung Unverständnis und Wut hervorrufe. Sie forderte eine konsequente Verfolgung der Täter und eine Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen. Auch CSU-Generalsekretär Martin Huber äußerte sich scharf und forderte die volle Härte des Rechtsstaats gegenüber den Aktivisten. Auf X bezeichnete er die Aktionen der "Letzten Generation" als lebensgefährlich für alle Beteiligten.
Die "Letzte Generation" hat in der Vergangenheit bereits mehrere ähnliche Aktionen an deutschen Flughäfen durchgeführt, unter anderem in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. Auch in München hatte es bereits im Dezember 2022 eine Blockade gegeben, bei der ein Notfallflugzeug mit einem Patienten an Bord erst mit 20-minütiger Verspätung landen konnte.
Die Aktion der "Letzten Generation" am Münchner Flughafen zeigt erneut die Spannungen zwischen Klimaaktivisten und staatlichen Institutionen sowie die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft in Bezug auf den Klimawandel steht. Während die Aktivisten auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen wollen, sehen Kritiker ihre Methoden als kontraproduktiv und gefährlich an. Die Debatte über effektive und angemessene Maßnahmen zum Schutz des Klimas wird durch solche Aktionen weiter angeheizt.