
Messerangriff in Mannheim: Mahnwachen und politische Reaktionen nach Attacke auf Islamkritiker
Stürzenberger und seine Bewegung sind den Behörden als verfassungsschutzrelevant bekannt. Die Bewegung ist bekannt für ihre islamkritische Position und hat in der Vergangenheit immer wieder für Kontroversen gesorgt. Die Tat des Angreifers, der seit 2014 in Deutschland lebt und bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist, wirft viele Fragen auf. Die Ermittlungen zu den genauen Motiven des Täters laufen derzeit noch.
Die politischen Reaktionen auf den Vorfall waren schnell und deutlich. Ein überparteiliches Bündnis, bestehend aus nahezu allen im Gemeinderat vertretenen Parteien, rief für Sonntag zu einer Mahnwache unter dem Motto "Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze" auf. Geplant ist eine Menschenkette in der Mannheimer Innenstadt, bei der man ein Zeichen gegen Extremismus und für Toleranz setzen möchte. Gerhard Fontagnier, Grünen-Stadtrat, betonte, dass die Veranstaltung ruhig und ohne politische Parolen abgehalten werden solle.
Gleichzeitig kündigte die Junge Alternative Baden-Württemberg, die Jugendorganisation der AfD, eine eigene Mahnwache an, unter dem kontroversen Motto "Remigration hätte diese Tat verhindert". Dieser Schritt sorgte für weitere Diskussionen und polarisierte die öffentliche Meinung zusätzlich.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) verurteilten den Angriff auf das Schärfste und kündigten ein hartes Vorgehen gegen jede Form der Gewaltverherrlichung an. Insbesondere ein auf Tiktok aufgetauchtes Video, in dem zum Mord an Ex-Muslimen und Islamkritikern aufgerufen wird, wurde von den Ministern als inakzeptabel verurteilt.
Der Vorfall in Mannheim hat erneut die Spannungen innerhalb der Gesellschaft verdeutlicht, die durch islamfeindliche Bewegungen und deren Gegner verstärkt werden. Die Reaktionen aus Politik und Gesellschaft zeigen, dass eine klare Ablehnung von Gewalt und Extremismus besteht, aber auch unterschiedliche Ansätze und Meinungen in der Debatte um Islamkritik und Integration weiterhin bestehen.