
Nach Großeinsatz in Brandenburg - Rund 34 Stunden ist die Polizei im Einsatz gewesen
Von der Polizei gibt es keine Informationen zu dem Täter, doch wenn man sich im Dorf umhört, ergibt sich folgendes Bild: Offenbar handelte es sich um einen russischstämmigen Mann, der schon seit Längerem mit seiner Frau und seinem Sohn im Obergeschoss des geräumigen Hauses in der Straße Im Winkel lebte. Anfang, Mitte 30 sei der Mann wohl gewesen, sagt eine Nachbarin. Viel mehr könne sie dazu nicht sagen, Kontakt habe sie keinen gehabt. Seine Frau sei freundlich gewesen.
Der Bruder des Mannes habe mit seiner Frau und vier Kindern im Erdgeschoss gelebt. "Freundliche Leute", so die Nachbarin. Irgendwann aber sei die Frau mit den Kindern ausgezogen, der Bruder habe ab dann alleine im Erdgeschoss gewohnt. Offenbar handelt es sich dabei um jenen Mann, der am Freitagnachmittag nach Verlassen der Wohnung von der Polizei verhaftet wurde.
Andere Anwohner bestätigen, dass es sich bei dem Täter um einen eher unscheinbaren Mann gehandelt habe. "Ich kann Ihnen nicht einmal genau beschreiben, wie er aussah", sagt eine Bewohnerin der Straße Im Winkel. Eher schmächtig. Viel mehr könne sie nicht sagen.
Die kursierenden Gerüchte, dass es sich um einen Waffennarr gehandelt habe, mit einem Arsenal von Waffen im Keller, kann von den Anwohnern niemand bestätigen. Allerdings scheint die Tatsache, dass während des Polizeieinsatzes aus dem Haus mehrfach geschossen wurde – und das offenbar mit unterschiedlichen Waffen – diese Vermutung zu bestätigen.
Die Polizei wandte sich am Sonntagmittag mit einer Erklärung an die Presse: Nachdem der Schütze in der Nacht tot aufgefunden worden sei, habe die Staatsanwaltschaft Potsdam ein Ermittlungsverfahren zur Klärung der Todesursache eingeleitet. "In diesem Verfahren wird geprüft werden, ob der Tod des Mannes durch eine Selbsttötung oder den Schusswechsel mit der Polizei zurückzuführen ist. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat der Ermittlungsrichter zu diesem Zweck die Obduktion der Leiche angeordnet", sagte Ariane Attrodt, Sprecherin der Polizeidirektion West.
Offen ist auch noch die genaue Zahl und Art der Waffen, die der Schütze im Haus lagerte und aus denen er auf die Polizisten feuerte. Die Polizei sei noch mit der Sichtung beschäftigt, so Ariane Attrodt.