
Orban kündigt Rückzug Ungarns aus NATO-Unterstützung für die Ukraine an
Orban sagte in einem Interview im staatlichen Radio, dass Ungarn sich nicht an finanzieller oder militärischer Unterstützung für die Ukraine beteiligen wolle, selbst wenn diese im Rahmen der NATO erfolgt. "Wir billigen dies nicht und wollen uns auch nicht an einer finanziellen oder bewaffneten Unterstützung (der Ukraine) beteiligen, nicht einmal im Rahmen der NATO", erklärte Orban. Er fügte hinzu, dass Ungarn die Position eines "Nichtteilnehmers" an möglichen NATO-Operationen zur Unterstützung Kiews einnehme.
Orban betonte die Rolle der NATO als Verteidigungsbündnis und wies die Bedenken einiger mittel- und osteuropäischer Länder zurück, dass das russische Militär seine Aggression nicht stoppen würde, wenn es den Krieg in der Ukraine gewinne. "Die Stärke der NATO ist nicht mit der der Ukraine vergleichbar", sagte er. "Ich halte es nicht für eine logische Annahme, dass Russland, das nicht einmal mit der Ukraine fertig wird, plötzlich kommt und die ganze westliche Welt verschlingt."
Diese Entscheidung spiegelt auch Orbans enge Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin wider und steht im Gegensatz zur Haltung der meisten EU-Länder, die die Ukraine militärisch unterstützen und Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Trotz seiner Ablehnung der EU-Sanktionen hat Orban letztlich immer für sie gestimmt, wenn auch widerwillig.
Ungarn weigert sich im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern, der benachbarten Ukraine militärische Hilfe zu leisten. Orban hat seine Partei als Garant des Friedens in der Region dargestellt und kritisiert die USA sowie andere EU-Länder, die eine stärkere Unterstützung für die Ukraine fordern, als "kriegsbefürwortend" und als Vorbereitung auf einen globalen Konflikt.
Diese Ankündigung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Europawahlen vom 6. bis 9. Juni bevorstehen. Orbans Haltung könnte die Dynamik innerhalb der NATO verändern und stellt die Frage, wie das Bündnis auf die sich wandelnde politische Landschaft innerhalb seiner Mitgliedsstaaten reagieren wird. Dies könnte auch die Beziehungen zwischen Ungarn und anderen NATO-Mitgliedern beeinflussen, die eine einheitliche und starke Reaktion auf die russische Aggression unterstützen.