
Schwere Hochwasserkatastrophe im schwäbischen Landkreis Augsburg
Dies führte zur Evakuierung von Bewohnern in bestimmten Straßenzügen im Ort Diedorf. Besonders betroffen ist der Diedorfer Ortsteil Anhausen, wo aufgrund hoher Wassermassen eine Evakuierung vorbereitet wird. Das Landratsamt warnte davor, sich in höhere Stockwerke zu begeben, da die Lage lebensgefährlich sei.
Neben Bayern ist auch Baden-Württemberg stark betroffen. Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht, teilweise mit Booten. In mehreren Städten wurden Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gemessen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann sind unterdessen auf dem Weg in das Hochwassergebiet im schwäbischen Landkreis Augsburg, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
Die Unwetterwarnungen gelten vorerst bis Sonntag, einige sogar bis Montag. Besonders im Fokus steht die Bodensee-Region, wo am Freitagabend rund 1300 Menschen geraten wurde, ihre Häuser zu verlassen. Die Lage hat sich zwischenzeitlich leicht entspannt, doch die Pegelstände könnten weiter steigen, da bereits viel Wasser in den Bodensee abgeflossen ist.
In Friedrichshafen, Baden-Württemberg, wurde ein zentrales Lager für Sandsäcke eingerichtet. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz helfen bei den Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen.
In anderen Teilen Süddeutschlands haben die Niederschläge zu steigenden Wasserständen in Flüssen geführt, mit weiteren Anstiegen wird gerechnet. Laut dem Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie ist auch in Hessen ein statistisch nur alle 20 Jahre auftretendes Hochwasser an Rhein und Neckar möglich.
Im Osten Deutschlands, insbesondere in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, wird weniger starke Auswirkungen erwartet, jedoch müssen sich die Menschen auch hier auf Regen und Gewitter einstellen.
Die Polizei in Bayern hat bereits zahlreiche Einsätze verzeichnet, vor allem in Schwaben und im nördlichen Oberbayern. Es kam zu Autounfällen auf der Autobahn A9, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden. Keller und Straßen wurden immer wieder überflutet, und Einsatzkräfte sowie Anwohner von Flüssen mit steigenden Pegeln rüsteten sich mit Sandsäcken.
In Wangen im Allgäu wurde am Freitagabend Hochwasseralarm ausgelöst. Aus Sicherheitsgründen blieb die Landesgartenschau am Samstag geschlossen.
Die Situation bleibt weiterhin angespannt, und die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Warnungen und Anweisungen der örtlichen Behörden zu beachten und alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sich und ihre Familien zu schützen.