
Abwärtstrend der AfD: Verlust von über 2 Millionen Wählern – Ursachen und Auswirkungen im Fokus
Unter Berücksichtigung einer Wahlbeteiligung von 75 Prozent, wie bei der letzten Wahl, hat die AfD seit Jahresbeginn die Unterstützung von mehr als zwei Millionen Wählern verloren. Statt der zu Beginn des Jahres prognostizierten über zehn Millionen Wähler würden aktuell nur noch rund acht Millionen für die AfD stimmen.
Die Umfrageergebnisse zur Bundestagswahl variieren zwischen 15 und 19 Prozent, je nach Institut. Im Vergleich zum Jahresbeginn liegt der Verlust je nach Umfrageinstitut zwischen 1,5 Prozentpunkten (Allensbach) und sieben Prozentpunkten (Forsa).
Die Entwicklung der durchschnittlichen Umfragewerte seit Sommer 2023 zeigt den Abwärtstrend der AfD deutlich auf und gleichzeitig den Aufstieg des Bündnisses Sahra Wagenknecht. Wahlforscher gehen davon aus, dass das Bündnis Sahra Wagenknecht einer von vielen Faktoren ist, die den Rückgang der AfD begünstigen. Es vertritt ähnliche Positionen wie die AfD, insbesondere zu Themen wie Zuwanderung und Russlands Vorgehen in der Ukraine, grenzt sich jedoch klar von rechts-extremen Positionen ab.
Als weiteren Grund für die Verluste der AfD nennen Meinungsforscher die verstärkte Thematisierung ihrer Nähe zu rechts-extremen und neonazistischen Kreisen. Diese Nähe wird unter anderem durch Einschätzungen des Verfassungsschutzes in mehreren Bundesländern als "gesichert rechts-extrem" sowie durch Gerichtsurteile bestätigt.
Ein weiterer Faktor, der den Rückgang der AfD beeinflusst, sind die zunehmenden Kundgebungen für Demokratie und gegen Rechts-extremismus, die in vielen Städten stattfinden. Diese Proteste mobilisieren einige Nichtwähler, die das Erstarken der AfD verhindern wollen, und könnten dazu beitragen, weitere Protestwähler von den etablierten Parteien abzuhalten.
Zudem wird immer wieder die Nähe einiger AfD-Politiker zu autokratischen Regimen wie Russland und China thematisiert. Berichte über finanzielle Verflechtungen oder gar Spionagevorwürfe verstärken das Bild einer Partei, die sich nicht klar von solchen Regimen distanziert.
Es ist wichtig zu betonen, dass Wahlumfragen generell mit Unsicherheit behaftet sind und nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Umfrage widerspiegeln. Sie sind keine Prognose für den tatsächlichen Wahlausgang. Dennoch verdeutlichen die aktuellen Umfragen einen deutlichen Trend, der für die AfD besorgniserregend sein dürfte.
mit Material von Business Insider