
Ärger für King Charles: Ein Buch spekuliert über einen Royal
Denn in einer niederländischen Übersetzung wird der Name eines des Royals erwähnt, der vor der Geburt von Prinz Harrys und Herzogin Meghans Sohn Archie über dessen Hautfarbe spekuliert haben soll. Demnach soll es sich um den heutigen britischen König Charles III. gehandelt haben. Damit taucht dort ein Name auf, obwohl Scobie laut eigenen Angaben wegen möglicher Verleumdungsklagen in diesem Zusammenhang keine genannt hatte.
Zunächst reagierten britische Medien eher gelangweilt auf das Werk, das am Dienstag auf der Insel erschienen war. "Wenn Sie auf der Suche nach einem knisternden königlichen Drama sind, wird dieses neue Buch Sie wahrscheinlich enttäuschen", schrieb die BBC. Es habe zwar den Titel "Endgame" ("Finale"), aber vieles wirke eher wie eine Wiederholung in Zeitlupe.
Am Dienstagabend schlug die Gleichgültigkeit jedoch in Aufregung um. Auf "X" , früher Twitter, berichtete ein niederländischer Journalist, dem eine Rezensionsausgabe vorlag, dass er den Namen auf einer Seite 128 schwarz auf weiß vor sich sehe. Der Screenshot machte daraufhin die Runde. Nachdem sich diese Nachricht verbreitet hatte, reagierte der Verlag Xander Uitgevers mit einem Auslieferungsstopp. Laut der britischen Boulevardzeitung "The Sun" sollen die Bücher nun im großen Stil vernichtet werden.
Während der Verlag von einem "Übersetzungsfehler" sprach, wies Scobie alle Schuld von sich. Er habe in keiner Version Namen genannt. Wie es dazu gekommen sei, wisse er nicht. Kann das Zufall sein? Wie kann ein Name, der angeblich nirgendwo stand, falsch übersetzt worden sein? Könnte Scobie die Information auf diese Weise verbreitet haben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden?
Die Rassismusvorwürfe gegen das Königshaus stehen seit dem Frühjahr 2021 im Raum. Damals gaben Prinz Harry und Herzogin Meghan der Talkshow-Ikone Oprah Winfrey ein Interview und schossen verbal in Richtung Heimat. Vor der idyllischen Kulisse eines weitläufigen Gartens in Kalifornien sprachen sie über ihr nach eigener Aussage schwieriges Leben in der königlichen Familie und ihre Entscheidung, sich davon zurückzuziehen. Damals erzählte Meghan, dass ein Royal sich besorgt darüber geäußert habe, wie dunkel die Haut ihres Sohnes werden könnte.
Die Aussage hallte wie ein Donnerknall durch das Königreich. Prinz William betonte, sie seien "keine rassistische Familie". Königin Elisabeth II. reagierte damals zurückhaltend auf die Vorwürfe des Paares. In einer öffentlichen Erklärung kündigte das damalige Staatsoberhaupt an, dass die Angelegenheit innerhalb der Familie geklärt werde. Harry ruderte zwar im Januar dieses Jahres zurück und sprach nur noch von einem "unbewussten Vorurteil". Doch der Schaden ist geblieben, zusammen mit der Frage, wer damals die Hautfarbe des ungeborenen Archies thematisiert hatte. Hat Scobie Namen bewusst ins Spiel gebracht?
Zu verlieren hat er in Großbritannien jedenfalls nicht mehr viel. Denn seit er vor drei Jahren die Biografie über Harry und Meghan mit dem Titel "Finding Freedom" ("Auf der Suche nach Freiheit") mitverfasst hat, gilt der 42-Jährige als Unterstützer der Sussexes und ist damit ohnehin eine Zielscheibe für die Boulevardblätter des Landes. Und doch könnte sein Buch einen Nerv im Land getroffen haben, zumindest bei der jüngeren Generation. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Savanta wünscht sich mehr als ein Drittel der Bevölkerung die Abschaffung der Monarchie.