
Den Opfern des Amoklaufs bei den Zeugen Jehovas in Hamburg geht es mittlerweile besser
Bei Schüssen während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg sind mehrere Menschen getötet und einige Personen verletzt worden. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung starben am Donnerstagabend sieben Menschen, mindestens acht weitere Personen seien verletzt worden. "Die Toten haben alle Schussverletzungen", sagte ein Polizeisprecher. Der Vorfall ereignete sich im Hamburger Stadtteil Alsterdorf. Die Polizei sprach von einer Großlage. Nach Informationen aus Sicherheitskreise stuft die Hamburger Polizei die Schüsse als Amoktat ein.
Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar. "Es sind mehrere Personen in dem Gebäude gewesen während der Veranstaltung." Die Straßen am Schadensort wurden umfangreich abgesperrt. Die Polizei bat Verkehrsteilnehmer den abgesperrten Bereich weiträumig zu umfahren. "Meiden Sie den Gefahrenbereich. Im Gefahrenbereich verbleiben Sie an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort und begeben sich vorläufig nicht ins Freie." Zudem sollte die Notrufnummer 110 nur im äußersten Notfall oder für relevante Beobachtungen genutzt werden.
Tsifidaris kündigte an, dass die Zeugen Jehovas - unabhängig von dem am Sonntag in der Hauptkirche St. Petri geplanten ökumenischen Gottesdienst - am übernächsten Wochenende eine eigene Trauerfeier für die Opfer planten, um "dem Wunsch der Angehörigen und dem Gedenken der Opfer gerecht zu werden". Gespräche mit der Stadt dazu liefen bereits. "Und wir werden auch Wege finden, wie auch die breitere Öffentlichkeit auf diese Weise Anteil nehmen kann", sagte er.
Auch wenn die Zeugen Jehovas wohl nicht offiziell an dem von der Nordkirche, dem Erzbistum Hamburg und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen organisierten Gedenken teilnehmen werden, schätzten sie das Engagement. "Wir schätzen es, wenn Kirchen oder andere Institutionen in unserem Land ein Zeichen der Solidarität und der Anteilnahme zeigen. Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise auch spüren, dass es eine gesellschaftliche Unterstützung dieser Menschen gibt", sagte Tsifidaris.
Bei dem ökumenischen Gedenken am Sonntag werden Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße im Rahmen einer Fürbitte für die Opfer, die Verletzten, deren Angehörigen sowie für die Helfer, Polizisten und Feuerwehrleute beten. Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will an dem Gottesdienst in St. Petri teilnehmen.
Bereits einen Tag zuvor können die Hamburgerinnen und Hamburger im Rathaus ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen. Ein Kondolenzbuch, in das sich Interessierte jeweils in der Zeit zwischen 10.00 und 18.00 Uhr eintragen können, wird dort für eine Woche ausliegen, wie der Senat mitteilte. Das Buch werde dann zu gegebener Zeit den Angehörigen der Opfer übergeben, hieß es.
Agenturen/bnm