
Die deutsche Bahngewerkschaft droht wegen Tarifstreit mit unbefristeten Streiks
Gewerkschaftsführer Martin Burkert sagte, die Genehmigung unbefristeter Streiks erfordere drei Viertel aller in der Abstimmung abgegebenen Stimmen, die vier bis fünf Wochen dauern werde. Er sagte, "Warnstreiks" seien während der Abstimmung nicht ausgeschlossen. Die Ankündigung erfolgt pünktlich zu Beginn der Sommerferien in Deutschland.
Gewerkschaftsführer sagten am Mittwoch, die letzte Gesprächsrunde sei gescheitert. Die EVG fordert eine Gehaltserhöhung von 12 % und eine Laufzeit der Vereinbarung von 12 Monaten statt der von der Deutschen Bahn vorgeschlagenen 27 Monate. Es heißt, die Deutsche Bahn biete zu wenig und zu spät an.
In den letzten Monaten gab es in Europas größter Volkswirtschaft viele weitere angespannte Gehaltsverhandlungen, da die Inflation weiterhin hoch ist. Die jährliche Inflationsrate in Deutschland lag im Mai bei 6,1 %.
Im April erzielten deutsche Regierungsbeamte und Gewerkschaften eine Einigung über die Bezahlung von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst und beendeten damit einen langwierigen Streit, nachdem Schlichter hinzugezogen wurden, um einen Kompromiss vorzuschlagen.
Im Zuge des Tarifstreits bei der Bahn wirft die Deutsche Bahn der EVG vor, in einer erbitterten, seit langem bestehenden Rivalität mit der anderen großen Eisenbahnergewerkschaft, der traditionell aggressiveren GDL, punkten zu wollen. Die GDL soll noch in diesem Jahr Verhandlungen für ihre Mitglieder aufnehmen.
agenturen