
FSME wartet vor der Haustür - Impfung bietet den bestmöglichen Immunschutz
Wo die krabbelnde Gefahr wartet
Zecken sind in Waldgebieten und Graslandschaften verbreitet, auch sind sie im heimischen Garten und in städtischen Parks zu finden. Sie halten sich bevorzugt in Büschen und Gräsern auf und werden dort im Vorbeigehen abgestreift. In Deutschland weist das Robert-Koch-Institut (RKI) die Landkreise als Risikogebiete aus, in denen die FSME-Erkrankungen in den letzten Jahren verhältnismäßig hoch waren. Seit 2001 besteht für FSME-Fälle eine Meldepflicht gemäß Infektionsschutzgesetz. Die Risikogebiete liegen derzeit vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen, sie weiten sich jedoch allmählich weiter nach Norden aus.
2022 kamen beispielsweise Landkreise in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen hinzu. "Das Risiko, sich mit den FSME-Viren zu infizieren, fällt regional und lokal sehr unterschiedlich aus. Dass immer wieder Risikogebiete hinzukommen, die Erkrankungszahlen also auf eine Region bezogen steigen, das macht einmal mehr deutlich, dass ein Schutz angeraten ist. Außerdem können FSME-Erkrankungen natürlich auch außerhalb dieser Risikogebiete auftreten, denn Zecken warten quasi vor jeder Haustür", mahnt Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Biologin und Parasitologin an der Universität Hohenheim. "Dafür muss man gar nicht weit reisen." Allein in Europa werden jährlich bis zu 10.000 Erkrankungsfälle registriert.
FSME-Viren direkt beim Zeckenstich übertragbar
FSME-Viren können sofort mit dem Einstich übertragen werden, die Zecke hat sie im Speichel. Das unterscheidet FSME von anderen durch Zecken verbreiteten Krankheiten. Das bedeutet, dass das sofortige Entfernen einer Zecke nicht vor einer möglichen FSME-Infektion schützen kann. Einen bestmöglichen Schutz kann nur eine Impfung erreichen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung den Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder dorthin reisen und von Zecken gestochen werden könnten. Wer sich häufig in der freien Natur, in Parks oder Gärten aufhält, wird mit ziemlicher Sicherheit auf Zecken treffen.
FSME kann in zwei Phasen verlaufen
Zwischen sieben und vierzehn Tagen vergehen gewöhnlich vom Zeckenstich bis zum Ausbruch einer FSME-Erkrankung. FSME kann zu einer Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems mit langanhaltenden neurologischen Schäden führen. Die Anzeichen der ersten Phase, wie Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und leichtes Fieber, können leicht mit einem grippalen Infekt oder einer Grippe verwechselt werden.
In einer möglichen zweiten Phase befällt das Virus das zentrale Nervensystem. Heftige Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Schwindel und Übelkeit sowie Lichtscheu können auftreten. Hohes Fieber mit neurologischen Anzeichen wie Hirnhautentzündung, Entzündung des Rücken- oder Knochenmarks oder Entzündung des Gehirns sind mögliche Folgen. Ein Befall des zentralen Nervensystems kann schwere Schäden hervorrufen - und im schlimmsten Fall bei etwa ein bis zwei von 100 Erkrankten zum Tode führen.
Impfung kann vor FSME schützen
Den zuverlässigsten Immunschutz gegen FSME bietet eine Impfung. Mit drei Impfdosen innerhalb weniger Monate kann eine Immunisierung erreicht werden. Eine erste Auffrischung sollte nach drei Jahren erfolgen. Für Kinder gibt es einen Impfstoff, der ab Vollendung des ersten Lebensjahres zugelassen ist. Falls ein Schutz innerhalb kurzer Zeit erforderlich ist, kann über ein Schnellschema bereits nach drei Wochen eine Grundimmunisierung erzielt werden. Hierbei steht eine erste Auffrischimpfung nach 12-18 Monaten an.
Agenturen/bnm