
Frankreich: Paris stimmt für eine Verdreifachung der Parkgebühren für SUVs
Paris hat bereits Straßen entlang der Seine für Fußgänger freigegeben, private Autos aus der zentralen Rue de Rivoli verbannt, Radwege quer durch die Stadt gebaut und mehrere lokale Straßen gesperrt.Zur Begründung der jüngsten vorgeschlagenen Maßnahme sagte die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, im Dezember: "Je größer sie sind, desto mehr verschmutzen sie."
Die Pariser Wähler haben am Sonntag (4. Januar) einen Vorschlag der sozialistischen Bürgermeisterin der Hauptstadt Anne Hidalgo unterstützt, die Parkgebühren für schwere SUV-ähnliche Autos zu verdreifachen, wie aus offiziellen Ergebnissen des Rathauses hervorgeht. Die Pariser stimmten mit 54,55 Prozent dafür, dass Autos mit einem Gewicht von 1,6 Tonnen oder mehr 18 Euro pro Stunde für das Parken im Stadtzentrum bzw. 12 Euro weiter draußen verlangen sollen. Doch nur 78.000 oder 5,7 Prozent der 1,3 Millionen Wahlberechtigten machten sich die Mühe, in den 39 Wahllokalen abzustimmen.
Dem Rathaus zufolge geht die Zahl der Fahrzeuge in der Metropole seit Jahren zurück, während jene der schweren Modelle zunehme. Frankreichweit stellten SUVs mehr als 40 Prozent der Verkäufe – das sei verheerend für das Klima, argumentiert der Grünen-Politiker David Belliard, zuständig für Transport und Mobilität. Denn einer Studie der Internationalen Energieagentur zufolge waren die steigenden SUV-Zahlen der zweitgrößte Verursacher des weltweiten Anstiegs der CO₂-Emissionen seit 2010, direkt hinter dem Energiesektor.
Die Pariser Bürgerbefragung zeige einmal mehr, dass die Debatte um den knappen öffentlichen Raum und eine angemessenere Bepreisung fürs Parken geführt werden müsse. Vor dieser Herausforderung stünden alle europäischen Großstädte.