Die von Russland angegriffene Ukraine kann auf neue weitreichende Unterstützungszusagen der Europäischen Union hoffen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat EU-Chefdiplomat Josep Borrell zum heutigen Außenministertreffen vorgeschlagen, der Regierung in Kiew eine deutliche Ausweitung des militärischen Ausbildungsprogramms für die ukrainischen Streitkräfte zuzusichern. Wenn die Umstände es zulassen, könnte demnach sogar eine schrittweise Verlagerung der Trainingsaktivitäten in die Ukraine in Betracht gezogen werden.

Es wird erwartet, dass die Gruppe der Sieben entwickelten Volkswirtschaften während ihres Gipfeltreffens in Hiroshima, Japan, eine Reihe neuer Sanktionen gegen Russland ankündigen wird, um dessen Kriegsanstrengungen in der Ukraine weiter zu behindern . Mit seiner Reise nach Japan wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu beitragen, die Notwendigkeit deutlich zu machen, Maßnahmen zur Unterdrückung der Moskauer Kriegsmaschinerie besser durchzusetzen. Russland ist mittlerweile das am meisten sanktionierte Land der Welt, aber es gibt Zweifel an ihrer Wirksamkeit. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, der Plan bestehe darin, Schlupflöcher zu schließen und sicherzustellen, dass die Sanktionen für Russland und nicht für die Länder, die sie durchsetzen, schmerzhaft seien.

Die Staats- und Regierungschefs der mächtigsten Demokratien der Welt trafen sich am Freitag, um über neue Möglichkeiten zu diskutieren, Russland für seine 15-monatige Invasion in der Ukraine zu bestrafen, wenige Tage bevor Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag persönlich zum Gipfel der Gruppe der Sieben kommt. Selenskyj wird seine am weitesten entfernte Reise aus seinem vom Krieg zerrissenen Land antreten, da die Staats- und Regierungschefs neue Sanktionen gegen Russland wegen dessen Invasion bekannt geben werden. Oleksiy Danilov, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, bestätigte im nationalen Fernsehen, dass Selenskyj am Gipfel teilnehmen werde.

Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hat China unmissverständlich zur Einhaltung internationaler Regeln aufgefordert. "Wir erinnern China an die Notwendigkeit, die Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen zu wahren und auf Drohungen, Zwang, Einschüchterung oder die Anwendung von Gewalt zu verzichten", heißt es in einer am Dienstag verabschiedeten gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des G7-Außenministertreffens im japanischen Karuizawa. Die Runde machte zugleich deutlich, dass sie zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine bereit ist.

Top-Diplomaten aus der Gruppe der sieben wohlhabenden Demokratien schwören eine harte Haltung gegenüber Chinas zunehmenden Bedrohungen Taiwans und Nordkoreas ungeprüften Tests von Langstreckenraketen, während sie gleichzeitig an Möglichkeiten zur Verstärkung der Unterstützung für die Ukraine und China arbeiten Bestrafung Russlands für seine Invasion. Russlands Krieg in der Ukraine wird am Montag einen Großteil der Tagesordnung in Anspruch nehmen, wenn sich die Gesandten in diesem japanischen Kurort mit heißen Quellen zum zweiten Tag der Gespräche versammeln, die den Weg für Maßnahmen der G-7-Führer ebnen sollen, wenn sie sich nächsten Monat in Hiroshima treffen.

Die Energie- und Umweltminister der Gruppe der sieben wohlhabenden Nationen versprachen am Sonntag, daran zu arbeiten, den Übergang zu sauberer, erneuerbarer Energie zu beschleunigen, legten jedoch keinen Zeitplan für den Ausstieg aus Kohlekraftwerken fest, da sie zwei Tage abgeschlossen hatten von Gesprächen in der nordjapanischen Stadt Sapporo. Japan erhielt Unterstützung von anderen G-7-Ländern für seine eigene nationale Strategie, die den Schwerpunkt auf sogenannte saubere Kohle, Wasserstoff und Kernenergie legt, um zur Gewährleistung seiner Energiesicherheit beizutragen.