
Lokführer-Streik bei der Deutschen Bahn wurde vorzeitig beendet
Der Streik im Personen- und im Güterverkehr der DB sollte eigentlich bis Montag um 18.00 Uhr dauern. Das vorzeitige Ende macht es nun möglich, dass die Züge am Montag wieder nach regulärem Fahrplan unterwegs sein können, wie AFP erfuhr. Die Friedenspflicht gilt den Angaben zufolge bis zum 3. März. Sie könne aber verlängert werden, hieß es aus den Verhandlungskreisen.
Vergangene Woche legte der Konzern ein Angebot vor, das 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April 2025 beinhaltet. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem DB-Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden. Die GDL störte sich bei diesem Angebot aber vor allem an einer zusätzlichen Einschränkung: Die DB hatte die Wahloption zum 1. Januar 2026 unter den Vorbehalt gestellt, dass dann genügend Lokführer und Zugbegleiter im Konzern angestellt sind.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt seit Dienstagabend den Güterverkehr und seit Mittwochmorgen den Personenverkehr der Deutschen Bahn - es ist der vierte Streik seit Beginn der Tarifrunde Anfang November. Ein Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden ab 2028 bei vollem Lohnausgleich. Damit könnten Lokführer auf 37 Wochenstunden heruntergehen, müssten im Gegenzug aber auf eine zusätzliche angebotene Gehaltserhöhung verzichten. Insgesamt bietet das Unternehmen bis zu 13 Prozent mehr Lohn.
Weitere Streiks wird es vorerst nicht geben. Die Bahn und die GDL haben sich den Informationen zufolge auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März geeinigt. Ab 5. Februar soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Tarife verhandelt werden. Ziel ist es den Angaben zufolge, bis Anfang März einen Tarifabschluss zu erzielen. Bereits am Samstagmorgen war bekanntgeworden, dass beide Seiten wieder in Gesprächen sind.
Der Streik war der vierte Ausstand seit Beginn des Tarifkonflikts. Er begann am Dienstagabend im Güterverkehr und am Mittwochmorgen im Personenverkehr. Im Fernverkehr bot die Bahn in den vergangenen Tagen mit einem Notfahrplan rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots an. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Streiks wie schon bei den vorherigen GDL-Arbeitskämpfen je nach Region unterschiedlich.
mit Material der dpa/afp