
Lufthansa rechnet wegen eines Warnstreiks mit erheblichen Einschränkungen im Flugverkehr
Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi bei der Lufthansa führt am Mittwoch am Flughafen Berlin-Brandenburg zu Dutzenden Flugausfällen. Sämtliche 46 Lufthansa-Flüge wurden gestrichen, wie am Dienstag auf der Webseite des Flughafens zu sehen war. Ursprünglich geplant waren je 23 Starts und Landungen. Die Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen der Webseite zufolge aber alle durchgeführt werden. Das gilt auch für die Flüge der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines und Swiss. Das Drehkreuz wird zusammen mit München am härtesten von dem für 27 Stunden geplanten Ausstand getroffen. Die Airline hat vorsorglich für Mittwoch zwischen 80 und 90 Prozent ihrer rund 1000 geplanten Flüge abgesagt.
Außer in Frankfurt und München hat Verdi die Beschäftigten verschiedener Lufthansa-Firmen auch an den Standorten Hamburg, Berlin und Düsseldorf zum Arbeitskampf aufgerufen. Bereits am Dienstagabend fielen erste Flüge aus. Mehr als 100 000 Passagiere mussten nach Angaben des Unternehmens umplanen. An den übrigen Flughäfen in Deutschland wurden in der Regel die Verbindungen von und nach Frankfurt und München gestrichen.
Bei ausfallenden innerdeutschen Flügen können die Kunden mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen. Auf keinen Fall sollten Passagiere abgesagter Flüge zum Flughafen kommen, warnte Lufthansa. Dort könnten sie keine Hilfe erwarten. "Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt", stand auf der Webseite der Fluggesellschaft. Kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten stünden über lufthansa.com, die Kunden-App und über das Service-Center zur Verfügung.
Bayern: In München fallen 80 bis 90 Prozent der 400 geplanten Lufthansa-Flüge aus. In Nürnberg wurden acht Flüge von und nach Frankfurt gestrichen.
Rhein-Main: Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind 80 bis 90 Prozent der rund 600 geplanten Starts und Landungen der Lufthansa-Kernmarke sowie des konzerneigenen Zubringers Air Dolomiti abgesagt. Die übrigen Konzerngesellschaften wie auch externe Airlines fliegen hingegen.
Baden-Württemberg: In der Landeshauptstadt Stuttgart fehlen sechs Lufthansa-Verbindungen nach Frankfurt und München auf dem Flugplan. Keine Änderungen gab es bei den drei geplanten Abflügen aus Friedrichshafen nach Frankfurt.
Hamburg: Am Hamburger Flughafen fallen alle 23 geplanten Lufthansa-Abflüge aus. Das geht aus dem Online-Abflugplan des Flughafens hervor. Dabei handelt es sich um 12 Flüge nach München und 11 nach Frankfurt. Im Gegenzug fallen auch die Ankünfte mit Start an diesen beiden Lufthansa-Drehkreuzen aus. Die rund 30 Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings zu Urlaubszielen sollen alle wie geplant starten.
Berlin/Brandenburg: Am Hauptstadtflughafen BER wurden sämtliche 46 Lufthansa-Flüge gestrichen. Ursprünglich geplant waren je 23 Starts und Landungen. Die Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen der Webseite zufolge aber alle durchgeführt werden. Das gilt auch für die Flüge der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines, Brussels Airlines und Swiss.
NRW: In Düsseldorf fallen 14 der 15 geplanten Lufthansa-Verbindungen nach München und Frankfurt aus. Dafür plant Eurowings alle 52 Abflüge fest ein. Andere Airlines müssen wegen des Streiks bei der Lufthansa-Pushback-Tochter Leos allenfalls mit Verzögerungen rechnen. Auf der Webseite des Kölner Flughafens wurden am Morgen fünf München-Verbindungen als annulliert gelistet.
Die Lufthansa versuche, nach dem Ende des Streiks am Donnerstagmorgen möglichst schnell wieder zu einem normalen Flugbetrieb zurückzukehren. Deshalb müssten einzelne Verbindungen schon vor dem Beginn des Streiks gestrichen werden, damit die Flugzeuge und die Besatzungen am Donnerstag da seien, wo sie im normalen Flugplan wieder starten könnten, erklärte ein Lufthansa-Sprecher.
"Wir versuchen, Langstreckenflüge stattfinden zu lassen", sagte ein Sprecher. Bei ausfallenden innerdeutschen Flügen könnten die Passagiere mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen. Die Lufthansa-Töchter wie Cityline, Eurowings, Swiss und Austrian seien von dem Verdi-Streik beim Bodenpersonal nicht betroffen. Tochter- und Partner-Airlines würden teilweise von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt, aber nicht alle Beschäftigten beteiligten sich am Streik und zum Teil würden Dienstleistungen von anderen Dienstleistern übernommen.