
Nach dem Ende des Streiks der Lokführergewerkschaft kommt es noch zu vereinzelten Störungen im Zugverkehr
Der Durchbruch gelang Verhandlungskreisen zufolge bei Gesprächen zwischen Seiler und Weselsky sowie weiteren Verhandlern in der Nacht zum Samstag in Dresden. Demnach endet der Streik im Güterverkehr am Sonntag um 18.00 Uhr, der im Personenverkehr am Montag früh um 02.00 Uhr. Ursprünglich sollte der Ausstand erst Montag um 18.00 Uhr enden - er wäre dann der längste in der Geschichte der DB gewesen.
Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November begonnen. Der aktuelle Streik der GDL ist der vierte seitdem. Die lange Dauer - auch nach dem vorzeitigen Abbruch sind es fünf volle Tage oder 120 Stunden - hatte viel Kritik an der GDL ausgelöst. Die Kosten des Streiks bezifferte die Bahn allein für das Unternehmen auf rund 25 Millionen Euro pro Tag. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln errechnete eine Summe von 100 Millionen Euro gesamtwirtschaftlichen Schaden pro Streiktag.
In dem Gespräch in Dresden wurden mehrere Punkte schon vereinbart. Die betroffenen Beschäftigten erhalten vorab im März 1500 Euro - die Summe ist Bestandteil der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2800 Euro, die der Konzern bereits in den bisherigen Tarifverhandlungen angeboten hatte. Dieses Angebot ist Gegenstand der Verhandlungen ab Anfang Februar.
Beim Thema Arbeitszeit - einem Knackpunkt im Tarifkonflikt - vereinbarten Seiler und die Gewerkschaftsvertreter, über Modelle zur Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeitende zu verhandeln. GDL-Chef Claus Weselsky erklärte, "insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der DB zur Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter" sei "zentral bedeutsam" für die Einigung.
Beide Seiten haben nun das Ziel genannt, bis Anfang März zu einem Tarifabschluss zu kommen. Die GDL will bis einschließlich 3. März nicht erneut streiken.