
Neuer Prozess gegen Harvey Weinstein: Mehr Zeugenaussagen erwartet
Weinstein war im Jahr 2020 wegen S-exualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht in New York hob diese Verurteilung im April 2023 aufgrund von Verfahrensfehlern auf. Dieser Schritt löste Entsetzen bei vielen Unterstützern und Aktivisten der #MeToo-Bewegung aus. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin angekündigt, den Prozess neu aufrollen zu wollen. Ein neuer Prozess könnte frühestens im Herbst 2024 beginnen.
Blumberg erklärte, dass derzeit weitere Vorwürfe s-exuellen Fehlverhaltens gegen Weinstein geprüft werden und möglicherweise eine neue Anklage erhoben wird. Einige potenzielle Zeugen, die im ersten Prozess nicht bereit waren, auszusagen, könnten nun als Zeugen auftreten. Eine weitere Anhörung wurde für den 9. Juli angesetzt, und die Wiederaufnahme des Verfahrens ist vorläufig für einige Zeit nach dem Labor Day geplant.
Weinstein bleibt jedoch weiterhin in Haft, da er 2023 in einem separaten Verfahren in Los Angeles wegen ähnlicher Vergehen zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Auch gegen dieses Urteil planen seine Verteidiger Berufung einzulegen.
Während der Anhörung erklärte Weinsteins Anwalt, Arthur Aidala, dass sein Mandant zuversichtlich sei, dass keine weiteren belastenden Zeugen gefunden werden. Aidala betonte, Weinstein habe stets behauptet, unschuldig zu sein und dass alle s-exuellen Handlungen einvernehmlich waren. Die Staatsanwälte von Manhattan warnten jedoch vor weiteren Angriffen auf mögliche Zeugen und forderten, dass Weinsteins Anwälte sich vor der Wiederaufnahme des Verfahrens zurückhaltend äußern.
Richter Curtis Farber wies beide Seiten an, keine öffentlichen Aussagen zu machen, die den Fall beeinflussen könnten. Er betonte, dass der Fall vor Gericht und nicht in der Öffentlichkeit entschieden werde.
Der ursprüngliche Prozess gegen Weinstein im Jahr 2020 war ein Meilenstein in der Rechtsgeschichte und trug maßgeblich zur #MeToo-Bewegung bei. Mehr als 80 Frauen hatten Weinstein seit 2017 öffentlich s-exuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Aufhebung der Verurteilung und die Aussicht auf einen neuen Prozess markieren ein weiteres wichtiges Kapitel in der juristischen Aufarbeitung s-exuellen Fehlverhaltens mächtiger Persönlichkeiten.