
Proteste in Malmö gegen israelische Teilnahme am ESC
Die Teilnehmer forderten vehement den Ausschluss Israels aus dem Musikwettbewerb und machten dabei ihre Meinung mit Plakaten und Sprechchören deutlich. Sängerin Eden Golan spielte ihren Song "Hurricane" am Donnerstag im zweiten Halbfinale ohne Zwischenfälle vor 9.000 Zuschauern in der Malmö Arena und buchte ihren Platz im Finale am Samstag nach einem Televote.
Der Auslöser für die Proteste war die geplante Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan am zweiten Halbfinale des ESC. Ihr Auftritt sorgte bereits seit Wochen für Kontroversen und Proteste. Die Demonstranten nutzten die Gelegenheit, um gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen zu protestieren, das sie als "Genozid" kritisierten. Einige äußerten auch Unmut darüber, dass die Europäische Rundfunkunion (EBU) Israel trotz seiner Handlungen im Gazastreifen nicht vom ESC ausschloss, während Russland nach dem Angriff auf die Ukraine ausgeschlossen wurde.
Trotz der politisch aufgeladenen Atmosphäre blieben die Proteste weitgehend friedlich. Einige Teilnehmer äußerten ihren persönlichen Konflikt zwischen ihrer Liebe zum ESC und ihrem Unbehagen über Israels Teilnahme, insbesondere angesichts der aktuellen Ereignisse im Gazastreifen. Andere betonten, dass es angesichts der laufenden Konflikte im Nahen Osten nichts zu feiern gebe.
Die Teilnahme an den Protesten spiegelte die Vielfalt der schwedischen Gesellschaft wider, da Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Altersgruppen zusammenkamen, um ihre Ablehnung gegenüber Israels Teilnahme am ESC zu bekunden. Auch bekannte Persönlichkeiten wie die Klimaaktivistin Greta Thunberg unterstützten die Proteste, was der Bewegung zusätzliche Aufmerksamkeit verlieh.
Während die Proteste einen Schatten auf den ESC in Malmö warfen, gab es auch weiterhin Elemente des Wettbewerbs, die für Freude und Unterhaltung sorgten. Trotz der politischen Spannungen zeigten sich viele ESC-Fans aus verschiedenen Ländern in farbenfrohen Kostümen und feierten die Musik und die kulturelle Vielfalt des Wettbewerbs.
Insgesamt verdeutlichten die Proteste in Malmö die tiefe Spaltung und die politische Sensibilität rund um Israels Teilnahme am ESC. Sie unterstrichen auch die Bedeutung des ESC als Plattform für politische Diskussionen und gesellschaftliche Debatten über Fragen der Menschenrechte und des internationalen Konflikts.