
Sicherheitspersonal am Airport in Düsseldorf wird auch für Donnerstag zu einem Streik aufgerufen
Die Beschäftigten, die in der Fluggastkontrolle, den Personen- und Warenkontrollen und in Servicebereichen tätig sind, sollen von 03.30 Uhr bis 00.00 Uhr am Freitag ihre Arbeit niederlegen. Mit den Streiks wolle Verdi den Arbeitgebern signalisieren, "dass das bisherige Angebot verbessert werden muss", erklärte die Gewerkschaft.
Am Flughafen Köln-Bonn legten laut Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim die Luftsicherheitskräfte im Frachtbereich die Arbeit nieder. Der Streik habe bereits am Mittwochabend begonnen und laufe bis 00.00 Uhr am Freitag, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Anders als in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg sei jedoch der Passagierbereich nicht betroffen.
Die Gewerkschaft rechnet nach eigenen Angaben mit Störungen im Betriebsablauf. In Frankfurt hatte der Flughafenbetreiber Fraport bereits angekündigt, dass wegen des Streiks des Sicherheitspersonals am Donnerstag kein Zustieg zu Flügen möglich sei. Passagiere wurden dazu aufgerufen, nicht an den Flughafen zu kommen. Auch in Hamburg sind keine Abflüge möglich.
Hintergrund des Streiks beim Sicherheitspersonal ist, dass in den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) bislang keine Einigung zur Erhöhung der Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche erzielt werden konnte. Fortgesetzt werden sollen die Tarifgespräche am 20. März.
Die Arbeitgeber hätten zuletzt "zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt", kritisierte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. Deshalb seien die Beschäftigten bereit, den Druck auf die Arbeitgeber fortzusetzen. Diesmal setze Verdi "nur Nadelstiche", eine Ausweitung der Streikmaßnahmen sei jedoch nicht ausgeschlossen.
Neben dem Sicherheitspersonal an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und nun auch Düsseldorf hat Verdi bei der Lufthansa auch das Bodenpersonal in den passagiernahen Bereichen ab Donnerstag um 04.00 Uhr zum Streik aufgerufen. Bis Samstagmorgen um 07.10 Uhr müssen sich Fluggäste der wichtigsten deutschen Airline deshalb auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen.
Am 20. Februar hatte bereits ein eintägiger Warnstreik des Bodenpersonals von Deutschlands größter Fluggesellschaft deren Betrieb weitgehend lahmgelegt. An insgesamt sieben deutschen Flughäfen fiel der Großteil der Lufthansa-Flüge aus - betroffen waren rund 100.000 Passagiere. Unmittelbar nach dem Warnstreik hatten die Konzernführung und Verdi erneut über Gehaltserhöhungen verhandelt. Dabei hatte die Lufthansa ihr Angebot nach Angaben von Verdi aber kaum verbessert. Das Unternehmen habe auch nach dem Streik in der vergangenen Woche "keinerlei Bereitschaft" gezeigt, ein "wertigeres" Angebot vorzulegen.