
Siegeszug für Trump am "Super Tuesday" - Haley gewinnt zweite Vorwahl
Trump war trotzdem der klare Sieger des "Super-Dienstag": Er gewann unter anderem in den bevölkerungsstärksten US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas und in weiteren Staaten wie Alabama, Maine, North Carolina, Tennessee und Virginia. Der umstrittenste US-Politiker der vergangenen Jahrzehnte sicherte sich damit hunderte Delegiertenstimmen, die er bei einer Wahl zum Präsidentschaftskandidaten benötigt.
Um zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden, braucht ein Bewerber die Stimmen von 1215 der insgesamt 2429 Delegierten der Konservativen. Für Trump rückt dieses Ziel immer näher, wohingegen Haley keine realistische Chance mehr hat. Daran änderte auch der überraschende, aber letztlich eher symbolische Sieg in Vermont im Nordosten der USA nichts.
Unklar war zunächst, ob die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und Ex-Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina nun im Rennen bleiben wird oder das Handtuch wirft. Sollte die 52-Jährige aufgeben, stünde Trumps erneute Präsidentschaftskandidatur de facto fest - und damit ein erneutes Duell mit dem Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl am 5. November.
Die Aussicht auf eine Wiederholung des Wahlduells des Jahres 2020 zwischen Biden und Trump um das Weiße Haus löst bei den US-Wählern wenig Begeisterung aus - zumal der amtierende Präsident 81 Jahre und der Ex-Präsident 77 Jahre alt ist. "Biden ist zu alt, und Trump ist ein bisschen zu verrückt", sagte der Wähler John Campbell am Dienstag in Quincy im Bundesstaat Massachusetts. Haley dagegen erscheine ihm "irgendwie normal".
Nach Abschluss der noch bis Juni laufenden landesweiten Vorwahlen werden Republikaner und Demokraten auf Parteitagen im Sommer ihre Kandidaten formell küren, die Republikaner im Juli und die Demokraten im August. Biden warnte am Wahlabend, Trump sei "entschlossen, unsere Demokratie zu zerstören", Trump werde "alles tun oder sagen, um sich selbst an die Macht zu bringen".