
Sorge um Papst Franziskus - Wegen Atemwegsinfektion im Krankenhaus
Damit ist unklar, ob Franziskus den anstehenden Palmsonntag und dann die Karwoche sowie den Ostersonntag - die wichtigsten Tage im katholischen Kirchenjahr - im Vatikan zelebrieren kann. Die Termine und Audienzen des Papstes an diesem Donnerstag und Freitag wurden bereits gestrichen, wie Medien berichteten. Laut Bruni benötigt der Papst in diesen Tagen eine stationäre Therapie im Krankenhaus.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge plagten den Argentinier auch Probleme am Herzen, die er unter anderem nach der Generalaudienz gestern gespürt habe. Sein persönlicher medizinischer Betreuer Massimiliano Strappetti habe dann entschieden, in das Krankenhaus zu fahren. Neben der Diagnose der Atemwegsinfektion ergaben Tests dann aber keine besorgniserregenden Befunde, wie es in Medien hieß.
"Papst Franziskus ist berührt von den vielen Nachrichten, die er bekommen hat und ist dankbar für die Nähe und das Gebet", sagte Bruni. Etliche Christen wünschten dem Papst etwa in sozialen Netzwerken eine gute Besserung. US-Präsident Joe Biden, der selbst Katholik ist, rief am Abend bei einem Empfang im Weißen Haus dazu auf, für Franziskus zu beten. Kardinal Timothy Dolan, der Erzbischof von New York, bat die Gläubigen in einem Beitrag bei Twitter um Gebete für eine "schnelle Genesung" des Heiligen Vaters.
An der Poliklinik Agostino Gemelli fanden sich schon am Mittwoch etliche Journalisten und Kamerateams ein. In jenem Krankenhaus in einem extragroßen Zimmer im zehnten Stock wurde schon Papst Johannes Paul II. mehrere Male behandelt, auf dem Vorhof steht eine große Statue des polnischen Jahrhundertpapstes.
Franziskus unterzog sich in der Klinik, die zur päpstlichen Universität von Santa Croce gehört, im Sommer 2021 einer Darmoperation. Damals sprach er von einem Balkon des Krankenhauses aus das Angelus-Gebet. Möglicherweise muss er nun erneut einen Sonntag in der Klinik im Nordwesten Roms verbringen.
Der Papst hat in den letzten Monaten wegen Mobilitätsproblemen im Zusammenhang mit seinem Knie einen Rollstuhl benutzt. Er wurde 2021 auch operiert, um ein Dickdarmproblem zu behandeln. Im Januar sagte er, der Zustand sei zurückgekehrt. Trotz seiner Leiden blieb der Papst aktiv und unternahm Auslandsreisen. Im Februar besuchte er die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan. Im Januar leitete der Papst die Beerdigung seines Vorgängers Papst Benedikt XVI. – der als erster Papst seit Jahrhunderten freiwillig zurücktrat. Er sagte, dies sei gesundheitsbedingt. Papst Franziskus hat zuvor angedeutet, dass er möglicherweise auch in die Fußstapfen von Benedikt treten möchte, falls sich sein Gesundheitszustand verschlechtert.
agenturen/bnm