In ihrer Wahlheimat war Tina Turner mehr als nur ein Rock-, R&B- und Pop-Superstar mit schwingenden Hüften. Wegen der dortigen Diskretion und Ruhe zog sie ohne jede Entschuldigung in die Schweiz und trug ihre sehr öffentliche Persönlichkeit in ein sehr privates Land. Sie genoss ihr Leben als Schweizerin – und dieses Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit. Trauernde legten am Donnerstag Blumen und Kerzen vor dem Tor ihrer Villa am See in der Nobelstadt Küsnacht südöstlich von Zürich nieder, wo sie jahrzehntelang mit ihrem deutschen Musikproduzenten-Ehemann Erwin Bach lebte, bis sie am Mittwoch im Alter von 83 Jahren starb . Es war eine untertriebene Hommage – ein Ausdruck der Schweizer Diskretion, die sie überhaupt in das reiche Alpenland gezogen hatte.