
Trump hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur auch im Bundesstaat South Carolina gewonnen
Donald Trump hat seinen Siegeszug bei den Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner fortgesetzt und seine Rivalin Nikki Haley auch in deren Heimat-Bundesstaat South Carolina deutlich besiegt. Der 77-jährige Rechtspopulist kam am Samstag nach Auszählung fast aller Stimmen auf 60 Prozent, wie US-Sender berichteten. Haley erhielt nur 39 Prozent der Stimmen, bekräftigte aber, nicht aus dem Rennen aussteigen zu wollen.
"Ich habe diese Woche gesagt, dass ich weiter kandidieren werde, egal, was in South Carolina passiert", sagte die frühere Gouverneurin des Bundesstaates im Südosten der USA am Wahlabend. "Ich bin eine Frau meines Wortes. Ich gebe diesen Kampf nicht auf, denn eine Mehrheit der Amerikaner ist sowohl gegen Donald Trump als auch gegen Joe Biden."
Nach der Abstimmung in South Carolina zeigte sich Haley ernst, aber kämpferisch. Sie habe versprochen, im Rennen zu bleiben, egal, was in South Carolina passiere, sagte sie. "Ich bin eine Frau, die zu ihrem Wort steht." 40 Prozent der Stimmen sei "keine kleine Gruppe", und es gebe eine große Anzahl von Wählern unter den Republikanern, die eine echte Alternative zu Trump wollten, sagte Haley. South Carolina sei erst der vierte Bundesstaat Staat, in dem es eine Entscheidung gegeben habe. In den kommenden zehn Tagen stünden Entscheidungen in zahlreichen anderen Bundesstaaten an.
Bei den parteiinternen Vorwahlen sind je nach Partei und Bundesstaat unterschiedlich viele Delegiertenstimmen zu vergeben. Wie die Vorwahlen abgehalten werden, unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Demokraten und Republikaner folgen dabei einem jeweils eigenen System. In South Carolina entschieden die Parteianhänger am Samstag klassisch in Wahllokalen über ihren Favoriten. In wenigen anderen Bundesstaaten wird bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucuses, abgestimmt.
Bereits mit der Schließung der Wahllokale in South Carolina erklärten mehrere US-Sender Trump unter Berufung auf eigene Prognosen zum Sieger. "Das war ein bisschen früher als wir erwartet haben, und ein noch größerer Sieg als wir erwartet haben", sagte Trump vor jubelnden Anhängern nur weniger Minuten später in seiner Siegesrede. Eine solche Stimmung habe es "noch nie" gegeben, die republikanische Partei sei "nie so geeint wie jetzt" gewesen, sagte er.
Der Sieg in South Carolina macht eine Kandidatur Trumps für die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November wahrscheinlicher. Stand jetzt deutet alles auf ein erneutes Duell zwischen ihm und dem amtierenden Präsidenten Biden hin. Formell nominiert wird der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Republikaner nach Ende der Vorwahlen bei einem Parteitag im Juli. Auch die Demokraten halten Vorwahlen ab, Biden steht aber als Kandidat für die Wahl im November quasi fest.
Allerdings haben viele Demokraten Zweifel, dass der 81-Jährige angesichts seines hohen Alters der richtige Kandidat ist. Biden ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte und sorgt immer wieder mit Versprechern und Verwechslungen für Aufsehen.