
Ukraine-Krieg: Baerbock sieht hoffnungsvolle Zeichen aus den USA
Blinken traf sich auch mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba, der ebenfalls als Gast dabei war. Kuleba berichtete anschließend auf der Plattform X, man habe detailliert die Bemühungen besprochen, so schnell wie möglich mehr Patriot-Luftverteidigungssysteme und -Raketen in die Ukraine zu bringen. An den US-Kongress appellierte er, endlich ein zusätzliches Hilfspaket zu verabschieden. "Dies wird ein Zeichen der Stärke und des Vertrauens sein und es der Ukraine ermöglichen, Leben zu retten und die Situation auf dem Schlachtfeld zu verbessern."
In den USA wird das Repräsentantenhaus voraussichtlich am Samstag über das lange verzögerte Hilfspaket für Kiew im Wert von 61 Milliarden US-Dollar abstimmen. Zudem hieß es in Washington, Präsident Joe Biden solle der Ukraine "so bald wie machbar" weitreichende Raketensysteme vom Typ ATACMS zur Verfügung stellen.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert immer wieder Patriot-Flugabwehrsysteme, um russische Raketen und Drohnenangriffe abzuwehren. Zur Abriegelung des Luftraums seien 25 Systeme mit jeweils 6 bis 8 Batterien nötig.
Baerbock sagte, beim jüngsten Nato-Treffen in Brüssel habe man sehr intensiv darüber gesprochen, "wie wir jetzt unsere Stärke zeigen können, indem wir die Ukraine mit allem unterstützen, was wir haben". Dabei spielten die USA eine wichtige Rolle. Mit Blick auf die US-Republikaner fügte sie hinzu, die Bundesregierung habe "stark dafür geworben, dass es weiterhin die so wichtige und intensive Unterstützung der Amerikaner gibt, mit Systemen und ebenso auch mit finanziellen Mitteln".
Borrell mahnte ebenfalls zu schnellem Handeln. "In den nächsten Tagen müssen konkrete Entscheidungen getroffen werden, um der Ukraine mehr Luftabwehr zu schicken." Andernfalls werde das Elektrizitätssystem der Ukraine zerstört. Dabei dürfe sich die EU nicht allein auf Washington verlassen, sondern müsse selbst Verantwortung übernehmen. "Wir haben Patriots. Wir haben Anti-Raketen-Systeme. Wir müssen sie aus unseren Kasernen holen, wo sie sich befinden, und sie in die Ukraine schicken, wo der Krieg tobt."