
Verdi ruft erneut Lufthansa-Bodenpersonal zu zweitägigem Streik auf
Laut Verdi traten am Samstag Beschäftigte in den Ausstand, die bei Lufthansa Cargo die Beladung von Maschinen steuern oder für die Abwicklung der Fracht zuständig sind. Laut einer Lufthansa-Sprecherin gab es wegen des Warnstreiks zum Beispiel Annahmestopps für Spezialfracht. Man versuche jetzt, den Rückstau schnellstmöglich abzuarbeiten. Die Lufthansa hatte sich über die fortgesetzten Warnstreiks empört gezeigt und besonders die Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage.
Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte in einer Mitteilung die Auswirkungen auf Passagiere: "In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit, dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen."
Am 20. Februar hatte bereits ein eintägiger Warnstreik des Bodenpersonals von Deutschlands größter Fluggesellschaft deren Betrieb weitgehend lahmgelegt. An insgesamt sieben deutschen Flughäfen fiel der Großteil der Lufthansa-Flüge aus - betroffen waren rund 100.000 Passagiere. Unmittelbar nach dem Warnstreik hatten die Konzernführung und Verdi erneut über Gehaltserhöhungen verhandelt. Dabei hatte die Lufthansa ihr Angebot nach Angaben von Verdi aber kaum verbessert. Das Unternehmen habe auch nach dem Streik in der vergangenen Woche "keinerlei Bereitschaft" gezeigt, ein "wertigeres" Angebot vorzulegen.