
Viele Krankenhäuser in Hessen behalten nach dem Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen einige Punkte bei
Am Frankfurter Universitätsklinikum, Hessens größtem Krankenhaus, werden die Mitarbeiter "in der unmittelbaren Patientenversorgung" dennoch zunächst weiter mit Mund-Nasenschutz arbeiten, wie der Ärztliche Direktor Jürgen Graf berichtete. Seiner Erkenntnis nach halten das rund 80 Prozent der Kliniken in Hessen so.
Grund ist, dass zum einen die Zahl der Patienten, bei denen - neben der Krankheit, wegen der sie ins Krankenhaus kommen - per Zufallsbefund auch eine Corona-Infektion festgestellt wird, wieder angestiegen ist. Zum anderen gebe es weiterhin einige Infizierte beim Personal und damit Ausfälle. "Außerdem wäre es seltsam, dass Besucher weiter Masken tragen müsse, aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der Patientenversorgung nicht", sagte Graf.
Dass Besucher seit dieser Woche keinen Test mehr brauchen, findet Graf "sinnvoll und angemessen". Beibehalten will das Universitätsklinikum aber eine andere Einschränkung: begrenzte Besuchszeiten. Die wurden deutlich ausgeweitet, Gäste dürfen jedoch weiterhin nur am Nachmittag kommen und sollen auf zwei Personen pro Patient und Tag beschränkt bleiben.
Zur Begründung sagte Graf, es habe sich auf die Genesung der Patienten und die Belastung des Personals positiv ausgewirkt, "wenn das Haus und die Krankenzimmer nicht so voll sind". Seiner Einschätzung nach handhabt das die Mehrheit der hessischen Kliniken so.
Graf geht davon aus, dass die Krankenhäuser mit dem kompletten Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes am 7. April auf alle Maßnahmen verzichten werden. Zum Schutz der Patienten gelten dann wieder die Hygienepläne der jeweiligen Abteilungen, etwa auf Intensivstationen oder in der Onkologie, wie es vor Beginn der Pandemie der Fall war. Das sei auch gut so, findet Graf: "Corona ist jetzt eine saisonale Infektionskrankheit wie andere auch."
dp/bnm