
Weltneuheit: Britischer Satellit führte zum assistierten Absturz im Atlantik
Aeolus war nicht für einen kontrollierten Wiedereintritt am Ende seiner Mission konzipiert, aber die Esa beschloss, den wenigen Treibstoff, der sich an Bord befand, zur Steuerung der Sonde zu verwenden. Es war das erste Mal, dass ein solches Wiedereintrittsmanöver versucht wurde. Unter normalen Umständen würde Aeolus auf natürliche Weise auf die Erde zurückfallen und in der Atmosphäre des Planeten verglühen.
Durch den Absturz ins Meer hoffte die Esa, das ohnehin schon äußerst geringe Risiko, dass Trümmer Menschen oder Eigentum treffen, zu verringern. Ziel war es auch, Daten für künftige Wiedereintritte von Satelliten zu sammeln und bewährte Verfahren zu demonstrieren, in der Hoffnung, dass andere Raumfahrtnationen und -organisationen diesem Beispiel folgen würden. Am Freitagabend sagte Esa: "Das Aeolus-Missionskontrollteam in Deutschland schließt nun eine lange Woche komplexer Operationen ab.
"Sie haben alles getan, was sie geplant hatten, und zwar bei der ersten unterstützten Wiedereinreise ihrer Art." Aeolus – eine Mission, die die Windprofilierung revolutioniert hat – liegt nun nicht mehr in ihrer Hand." Das Raumschiff Aeolus, das beim Start 1.360 kg wog, wurde von Airbus Defence and Space in Stevenage, Hertfordshire, gebaut. Es wurde im August 2018 gestartet und war das erste Raumschiff, das die Windströmungen der Erde vom Weltraum aus überwachte.
Die Sonde war mit einem hochentwickelten Laserinstrument namens Doppler-Wind-Lidar ausgestattet, das Forschern dabei geholfen hat, Wettervorhersagen und Klimamodelle zu verbessern. Aeolus sollte drei Jahre dauern, überdauerte seine Mission jedoch um fast zwei Jahre.
Das Raumschiff war seit dem 19. Juni aus seiner Betriebshöhe gefallen und führte am Montag sein erstes großes Wiedereintrittsmanöver durch. Jedes Jahr stürzen einhundert Tonnen Weltraummüll in Form von abgebrannten Satelliten, Raketenkörpern und anderen Teilen in die Erdatmosphäre.
Später konzipierte Satelliten seien für ein solches Manöver ausgestattet oder aus Materialien gebaut, die komplett in der Atmosphäre verglühen, hatte der Leiter der Abteilung Raumfahrtrückstände, Tim Flohrer, gesagt. "Das ist bei heutigen Missionen Standard."
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