
Europa in der Hitze: Waldbrände und Gesundheitswarnungen
Eine anhaltende Hitzewelle aus Nordafrika hat große Teile Süd- und Osteuropas in den letzten Tagen getroffen. Die Temperaturen steigen auf bis zu 40 °C und bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich, darunter verheerende Waldbrände und gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung. Die betroffenen Länder ergreifen dringende Maßnahmen, um die Auswirkungen zu bewältigen und ihre Bürger zu schützen.
In Nordmazedonien sind die Folgen der Hitzewelle besonders dramatisch. Mindestens 20 Waldbrände wüten in der gebirgigen Südregion des Landes, trotz eines seit zehn Tagen andauernden Ausnahmezustands. Die schwersten Brände befinden sich im Serta-Gebirge in der Region Negotino, wo 700 bis 800 Hektar Kiefernwald in Flammen stehen. Die Brandbekämpfung gestaltet sich schwierig, da die extreme Hitze und die trockenen Bedingungen die Ausbreitung der Feuer begünstigen.
Angesichts der unkontrollierbaren Brände hat die Regierung Nordmazedoniens internationale Unterstützung angefordert. Feuerwehrmannschaften aus den Nachbarländern Serbien, Kroatien und Slowenien haben sich im Rahmen einer von der EU koordinierten Aktion zusammengeschlossen, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Diese internationale Zusammenarbeit unterstreicht die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen in Zeiten von Naturkatastrophen.
Die nordmazedonischen Behörden haben mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Risiken der Hitze zu schützen. Die Bürger wurden aufgefordert, möglichst in ihren Häusern zu bleiben und körperliche Anstrengungen während der heißesten Stunden des Tages zu vermeiden. Zudem gelten folgende Schutzmaßnahmen:
Arbeitsvorschriften: Arbeitgeber sind angewiesen, schwangere Frauen und Menschen über 60 Jahren von der Arbeit freizustellen.
Bauarbeiten: Diese sind von 11 bis 17 Uhr verboten.
Kindergartenbetreuung: Die Beaufsichtigung von Kindergartenkindern ist nach 11 Uhr untersagt.
Diese Maßnahmen sollen helfen, hitzebedingte Gesundheitsprobleme zu vermeiden, da die medizinischen Einrichtungen bereits eine Zunahme der Notrufe aufgrund von Erschöpfung und Dehydrierung verzeichnen.
Die Hitzewelle hat auch andere Länder in Süd- und Osteuropa erfasst, darunter Italien, Griechenland, Serbien, Rumänien, Albanien und Bulgarien. Die Temperaturen liegen hier ebenfalls zwischen 35 und 40 °C. In diesen Ländern wurden Gesundheitswarnungen ausgegeben, um die Bevölkerung auf die Risiken der extremen Hitze hinzuweisen.
Die derzeitige Hitzewelle ist ein weiteres Anzeichen für die Auswirkungen des Klimawandels, der in vielen Regionen der Welt zu häufigeren und intensiveren Wetterextremen führt. Die Weltbank hat kürzlich davor gewarnt, dass die Volkswirtschaften des Westbalkans im nächsten Jahrzehnt mindestens 33 Milliarden Euro investieren müssen, um sich an den Klimawandel anzupassen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen zu erhöhen.
Die aktuelle Hitzewelle zeigt deutlich, wie verwundbar Süd- und Osteuropa gegenüber den Auswirkungen extremer Wetterbedingungen ist. Es bedarf nicht nur kurzfristiger Maßnahmen, um die unmittelbaren Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch langfristiger Investitionen in die Infrastruktur und Anpassungsstrategien, um die Bevölkerung und die Umwelt nachhaltig zu schützen. Die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Waldbrände in Nordmazedonien ist ein positiver Schritt, aber es bleibt noch viel zu tun, um den Herausforderungen des Klimawandels wirksam zu begegnen.