Berlin steht möglicherweise vor einer neuen Corona-Welle: Die neuesten Abwasseranalysen zeigen einen alarmierenden Anstieg der Viruslast, der auf einen potenziell schweren Winter mit stark erhöhten Infektionszahlen hindeutet. Seit Ende März hat sich die Viruslast im Berliner Abwasser dramatisch erhöht, was auf einen frühen und intensiven Beginn der kommenden Welle hinweist. Während die gemeldeten Krankenhausfälle noch relativ gering sind, könnten die aktuellen Daten auf eine bevorstehende große Infektionswelle hinweisen. Jetzt ist es wichtiger denn je, sich auf mögliche Entwicklungen vorzubereiten und die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden ernst zu nehmen.

Yuen Kwok-yung, der renommierte Wissenschaftler aus Hongkong, warnt vor der Gefahr einer neuen Pandemie, die möglicherweise noch verheerender als Covid-19 sein könnte. In einem aktuellen Interview hebt Yuen die dringende Notwendigkeit hervor, globale Herausforderungen wie den Klimawandel und neue Infektionskrankheiten ernst zu nehmen. Er fordert internationale Zusammenarbeit und transparente Forschung, um besser auf zukünftige Gesundheitskrisen vorbereitet zu sein und ihre verheerenden Auswirkungen zu minimieren.

In Niedersachsen breiten sich COVID-19 Infektionen rasant aus, begleitet von der Identifikation neuer Varianten der Omikron-Linie. Die sogenannten "Flirt-Varianten" KP.1, KP.2 und KP.3 sind äußerst ansteckend und leicht übertragbar. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 4,8 gestiegen, während Experten eine wesentlich höhere Dunkelziffer vermuten. Symptome ähneln bekannten Erkältungsanzeichen. Vorsichtsmaßnahmen wie das Vermeiden von Menschenansammlungen und regelmäßiges Händewaschen sind dringend empfohlen.

Bis zur vorvergangenen Woche wurden im Bundesland 278 Keuchhustenfälle gemeldet, verglichen mit nur 61 Fällen zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind diese aktuellen Zahlen jedoch im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie nicht ungewöhnlich. So wurden beispielsweise im Jahr 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, insgesamt 805 Fälle registriert.

In Deutschland und mehreren anderen EU-Ländern ist die Zahl der Ringelröteln-Fälle seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Diese Infektionen mit dem Parvovirus B19 (B19V), die normalerweise im Frühjahr und Frühsommer häufiger auftreten, haben bereits zwischen Januar und März einen erheblichen Anstieg verzeichnet. Dies berichtet Martin Enders vom Konsiliarlabor für Parvoviren in Stuttgart. Besonders besorgniserregend ist das Risiko für Schwangere.

In Mecklenburg-Vorpommern werden dazu in Kürze mehr als 13.000 Studienteilnehmer der ersten beiden Runden zur erneuten medizinischen Untersuchung eingeladen, wie die Leiterin des Nako-Studienzentrums in Mecklenburg-Vorpommern, Claudia Meinke-Franze, am Mittwoch mitteilte. Die Menschen leben demnach in der Seenplatte-Region.

Infolge des anhaltend milden Wetters sind die Zecken hierzulande bisher gut durch den Winter gekommen und schon sehr aktiv. "Es gibt keine Winterpause mehr. Ich habe bereits Proben erhalten, es gibt schon erste Infektionen. Die Zecken sind also schon früh dabei", warnte Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Das laufende Jahr könne ein ausgeprägtes Zecken-Jahr werden, sagte Mackenstedt. Die Forschung identifiziere auch - vor allem in Baden-Württemberg - immer mehr sogenannte Naturherde: räumlich begrenzte Gebiete mit Zecken, die den FSME-Erreger in sich tragen.

Eine britische Gesundheitsbehörde ist besorgt wegen der steigenden Zahl an Maserninfektionen. In Mittelengland sind in den vergangenen Monaten rund um Birmingham vermehrt Ansteckungen festgestellt worden. Seit Oktober seien in der Region West Midlands mehr als 200 bestätigte Fälle und rund 100 Verdachtsfälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency mit. 80 Prozent der Fälle seien in Birmingham aufgetreten, der Großteil davon bei Kindern, die jünger als zehn Jahre waren. Masern können mit zwei Impfdosen verhindert werden.

Den weltweiten Ausbruch des Mpox-Virus im vergangenen Jahr hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "Notlage von internationaler Tragweite" eingestuft. Tatsächlich waren aber nur wenige Menschen schwer erkrankt oder verstorben: Auf weltweit fast 92.000 gemeldete Fällen kamen 167 Todesfälle in Zusammenhang mit Mpox-Infektionen. Dabei hatten die Verstorbenen häufig an schweren Vorerkrankungen und einem geschwächten Immunsystem gelitten. Im Mai diesen Jahres wurde die Notlage wieder aufgehoben. Nun sorgt eine neue Entwicklung für Besorgnis.