Königs­familien, sagt der Königs­biograf José Antonio Zarzalejos, sind die unwirklichsten Familien. Auf Spanisch klingt das noch besser: "Las familias reales son las más irreales." Eine Königs­familie sei keine "Zuneigungs­gemeinschaft", sondern eine "kollektive Institution" mit dem Ziel, die Kontinuität der Dynastie zu sichern. Wer diesem Ziel im Wege ist, der wird verstoßen. So wie der britische König Edward VIII. 1936 wegen seiner Romanze mit einer geschiedenen Frau. Und so wie Juan Carlos I., der 2014 wegen Frauen- und Geld­geschichten erst vom spanischen Thron gedrängt und 2020 schließlich von seinem Sohn und Nachfolger, Felipe VI., in die Wüste nach Abu Dhabi geschickt wurde. "Ich glaube, dass es ihm dort besser geht als hier", sagte Zarzalejos Anfang dieses Jahres in einem Gespräch mit Korrespondenten. Der abgedankte Monarch ist offenbar anderer Meinung. Er will zurück nach Spanien.

Die spanische Thronfolgerin, Prinzessin Leonor , hat an ihrem 18. Geburtstag am Dienstag der Verfassung ihres Landes Treue geschworen und damit den Grundstein für ihre spätere Nachfolge als Königin gelegt, wenn die Zeit gekommen ist. Die landesweit im Fernsehen übertragene Zeremonie im Unterhaus des Parlaments soll die Kontinuität der parlamentarischen Monarchie Spaniens und die Treue der Institution zur Kammer symbolisieren. Leonor de Borbón Ortiz legte den gleichen Eid ab wie ihr Vater, als er – damals Prinz – 1986 18 Jahre alt wurde. Sie gelobte, "meine Pflichten treu zu erfüllen, die Verfassung und die Gesetze zu wahren und aufrechtzuerhalten und die Rechte der Bürger und der Bürger zu respektieren." autonome Gemeinschaften und Loyalität gegenüber dem König."