
Müll-Diplomatie: Nordkoreas neue Taktik zur Provokation von Südkorea
Südkoreanische Gruppen nutzen riesige Gasballons, um Flugblätter zu verbreiten, die die autoritäre Führung Nordkoreas kritisieren. Diese Propagandaaktivitäten sind nicht nur in Nordkorea, sondern auch in Südkorea selbst umstritten. Nordkorea reagiert äußerst empfindlich auf derartige Propaganda von außen und wirft der Regierung in Seoul vor, solche Ballonaktionen privater Gruppen zu unterstützen.
Seit Ende Mai hat Nordkorea über 1000 Ballons nach Südkorea geschickt, gefüllt mit Abfallprodukten und teilweise mit Gülle. Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Materialien keine gefährlichen Substanzen enthielten. Dennoch wurden die Menschen aufgerufen, die gelandeten Objekte nicht zu berühren.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben in den letzten Wochen zugenommen. Als Reaktion darauf hat Südkoreas Regierung beschlossen, ein Militärabkommen von 2018 mit Nordkorea über vertrauensbildende Maßnahmen auszusetzen. Dies ermöglicht unter anderem die Wiederaufnahme von Militärübungen nahe der militärischen Demarkationslinie sowie mögliche Propaganda-Beschallungen mit Lautsprechern in Richtung Norden.
Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen die angespannte Lage zwischen Nord- und Südkorea, die durch wiederholte Propagandaaktionen und militärische Maßnahmen weiter verschärft wird. Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel mit großer Aufmerksamkeit und Sorge.