
Nur rund jeder Fünfte plant das 49-Euro-Ticket zu nutzen
Von Juni bis August letzten Jahres konnten die Menschen in Deutschland für nur neun Euro im Monat bundesweit den ÖPNV nutzen und 52 Millionen machten davon Gebrauch. Civey hatte damals schon im Auftrag von CosmosDirekt gefragt, wofür sie das Ticket hauptsächlich verwenden wollten. Rund ein Jahr später stellt sich nun für das Deutschlandticket die gleiche Frage: Wie schon beim 9-Euro-Ticket (63,2 Prozent) möchte die Mehrheit (71,5 Prozent) mit dem 49-Euro-Ticket Tagesausflüge unternehmen.
Doch auch für den täglichen Weg zur Arbeit scheint der ÖPNV an Attraktivität zugenommen zu haben: Fast jeder Zweite (48,3 Prozent) hat dies vor (9-Euro-Ticket: 24,2 Prozent). 41,7 Prozent möchten damit Alltagsbesorgungen wie beispielsweise Einkäufe oder Besorgungen erledigen (9-Euro-Ticket: 32,8 Prozent). Und obwohl auch das 49-Euro-Ticket in den Fernzügen der Deutschen Bahn nicht eingesetzt werden kann, beabsichtigt rund ein Drittel (33,1 Prozent), damit günstig in den Urlaub zu fahren (9-Euro-Ticket: 18,4 Prozent). 28,9 Prozent haben vor, mit dem Deutschlandticket ein Signal für den ÖPNV zu setzen (9-Euro-Ticket: 18,1 Prozent). Und 2,8 Prozent hatten zum Umfragezeitraum noch keine konkreten Pläne (9-Euro-Ticket: 8,4 Prozent).
Doch warum entscheiden sich viele gegen das Deutschlandticket? 46,5 Prozent der Menschen in Deutschland haben aufgrund der schlechten Verbindungen bzw. der Verfügbarkeit vor Ort nicht vor, das 49-Euro-Ticket zu verwenden. Weitere 43,9 Prozent nutzen den ÖPNV grundsätzlich nicht.
41,6 Prozent bevorzugen flexible Verkehrsmittel wie beispielsweise den Pkw. Rund ein Drittel (31,2 Prozent) stört sich an den zu langen Fahrt- und Wartezeiten. Für 30,6 Prozent sind die überfüllten Verkehrsmittel ausschlaggebend und 20,5 Prozent haben Sicherheitsbedenken im ÖPNV. Der Preis spricht für 16,5 Prozent gegen eine Nutzung und für 8,6 Prozent spielt die automatische Verlängerung des Abonnements eine Rolle bei der Entscheidung gegen das Deutschlandticket.
In Großstädten mit 5.000 oder mehr Einwohnern je km² gibt über die Hälfte (53 Prozent) der Befragten an, flexible Verkehrsmittel wie beispielsweise den Pkw zu bevorzugen. Für weitere 44,4 Prozent spricht die Überfüllung der Verkehrsmittel persönlich gegen die Nutzung und für 41,7 Prozent sind die Warte- und Fahrtzeiten zu lang.
In ländlichen Orten mit weniger als 150 Einwohnern je km² zeigt sich ein anderes Bild: Für 57,9 Prozent der Befragten sprechen die schlechten Verbindungen beziehungsweise die Verfügbarkeit vor Ort persönlich gegen die Nutzung des 49-Euro-Tickets. 42,1 Prozent nutzen den ÖPNV in diesen Gebieten nicht und 42,1 Prozent bevorzugen flexible Verkehrsmittel.
agenturen/bnm