
UNCTAD-Jubiläum: Guterres fordert globalen Markt ohne Fragmentierung und Ungleichheit
Guterres hob mehrere Schlüsselfaktoren hervor, die das internationale Handelssystem bedrohen, darunter zunehmende geopolitische Spannungen, wachsende Ungleichheiten und die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf Entwicklungsländer. Diese Herausforderungen hätten das Potenzial, den Handel zu einem "zweischneidigen Schwert" zu machen, das sowohl Wohlstand als auch Ungleichheit, Vernetzung und Abhängigkeit, wirtschaftliche Innovation und Umweltzerstörung fördert.
Besonders alarmierend sei der Anstieg von Handelsbarrieren in den letzten Jahren, die oft aus geopolitischen Rivalitäten resultieren und die Entwicklungsländer stark benachteiligen. Guterres zufolge hat sich die Zahl der jährlich eingeführten neuen Handelsbarrieren seit 2019 fast verdreifacht. Dies untergrabe nicht nur die multilaterale Zusammenarbeit, sondern verstärke auch die Kräfte der Fragmentierung.
Der Generalsekretär betonte die Notwendigkeit einer verstärkten multilateralen Zusammenarbeit, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Er warnte davor, dass die Welt sich keine Aufspaltung in rivalisierende Blöcke leisten könne. "Um Frieden und Sicherheit zu gewährleisten, brauchen wir einen globalen Markt und eine globale Wirtschaft, in denen es keinen Platz für Armut und Hunger gibt", so Guterres.
UNCTAD wurde Anfang der 1960er Jahre gegründet, um Entwicklungsländern gerechtere und wirksamere Teilhabe an der Weltwirtschaft zu ermöglichen. Die Organisation bietet Daten, Analysen und technische Unterstützung zu Handels- und Entwicklungsfragen. Der Sitz von UNCTAD ist in Genf, und derzeit gehören ihr 195 Staaten an.
Zum Abschluss seiner Rede appellierte Guterres an die internationale Gemeinschaft, sich für einen globalen Markt ohne Fragmentierung und Ungleichheit einzusetzen. Er rief dazu auf, die multilaterale Zusammenarbeit zu stärken und die Kräfte der Fragmentierung zu überwinden, um eine gerechtere und nachhaltigere Weltwirtschaft zu schaffen.
Die Rede von Guterres markiert eine eindringliche Warnung vor den aktuellen Herausforderungen im internationalen Handelssystem und einen Appell zur Stärkung der globalen Zusammenarbeit in Zeiten zunehmender Unsicherheiten und Spannungen.