Barcelona hat einen drastischen Schritt unternommen, um der wachsenden Wohnungsnot in der Stadt entgegenzuwirken, indem der Stadtrat angekündigt hat, die Vermietung von Wohnungen an Touristen zu verbieten. Diese Maßnahme betrifft rund 10.000 Lizenzen für Ferienwohnungen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre eingezogen werden sollen.

"Man sollte sie alle zum Teufel jagen, am besten die Grenzen dichtmachen! Die Engländer und die Deutschen sind die schlimmsten, die machen uns das Leben zur Hölle hier", schimpft mit wutverzerrtem Gesicht die Frau in den Achtzigern, die nahe des Park Güell in Barcelona mühsam ihre Einkaufstüten nach Hause schleppt. Kurz zuvor hatte sie eine Gruppe junger Touristen beschimpft, die ihr auf dem engen Bürgersteig keinen Platz gemacht hatten. Im Café stimmt ein älterer Herr der Rentnerin zu. Unter dem Johlen seiner Freunde ruft er: "Von meinem Balkon spucke ich auf das Gesindel."

Stadträte und Einwohner hoffen, die Zahl der Tagesausflügler, die mit Kreuzfahrtschiffe anreisen, zu begrenzen, um die Straßen und den Charakter der Stadt zu erhalten. Die Schiffe, die manchmal ein durchschnittliches Wohnhaus in den Schatten stellen, kommen in Barcelona an, während ein Großteil der Stadt noch schläft. Die Strecke erstreckt sich über die Länge von fünf Bussen, einige kommen, um Passagiere ein- oder auszusteigen zu lassen, während andere Tausende von Tagesausflüglern ausstoßen, die einen Blick auf die moderne Architektur der Stadt werfen und durch die engen Gassen des gotischen Viertels schlendern möchten.