Israel hat neue schwere Vorwürfe gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA im Gazastreifen erhoben. Unter dessen Hauptquartier in der Stadt Gaza habe man einen Tunnel entdeckt, der der islamistischen Hamas als Datenzentrale für den militärischen Geheimdienst der Miliz gedient habe, teilte das israelische Militär am Samstagabend mit.

Der gefundene Eingang "führte zu einem unterirdischen terroristischen Tunnel, der ein wichtiger Trumpf für die militärischen Aufklärungsdienste der Hamas war und unter dem Gebäude entlang führt, das als Hauptquartier der UNRWA im Gazastreifen dient", hieß es in der Erklärung von Israels Armee und dem Geheimdienst. Die "elektrische Infrastruktur" des 700 Meter langen Tunnels sei mit dem UNRWA-Sitz "verbunden". Dies deute darauf hin, dass der Tunnel offenbar "von UNRWA-Installationen mit Elektrizität versorgt wurde".

Das Epizentrum der Kämpfe der letzten Wochen war Khan Yunis, die Hauptstadt des südlichen Gazastreifens, wo weite Gebiete in eine schlammige Einöde aus ausgebombten Gebäuden verwandelt wurden und wo ein AFP-Journalist am Dienstag miterlebte, wie Menschen die Stadt verließen, als in der Nähe Explosionen zu hören waren.

Die Rettung der 41 Arbeiter aus einem eingestürzten Straßentunnel in Indien verzögert sich weiter. Nachdem eine große Bohrmaschine kaputtgegangen ist, müssen die Retter nun mit kleineren Geräten weiterarbeiten. Die Männer sind bereits seit zwei Wochen in dem Tunnel eingeschlossen. Im Drama um die seit zwei Wochen eingeschlossenen 41 Arbeiter in einem Tunnel in Indien ziehen sich die Rettungsarbeiten in die Länge. Nach mehreren Reparaturen ist eine große Bohrmaschine endgültig kaputtgegangen.

Im Norden Indiens haben am Dienstag den dritten Tag in Folge mehr als hundert Einsatzkräfte darum gekämpft, 40 in einem eingestürzten Straßentunnel verschütte Arbeiter zu befreien. "Unser größter Durchbruch ist, dass wir Kontakt (zu den Verschütteten) hergestellt haben und die Versorgung mit Sauerstoff und Lebensmitteln funktioniert", sagte Behördenvertreter Abhishek Ruhela der Nachrichtenagentur AFP.

Während sich eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen in ihrem bisher verheerendsten Krieg mit der Hamas abzeichnet, liegt eine der größten Bedrohungen sowohl für ihre Truppen als auch für die 2,3 Millionen Palästinenser, die in der Enklave am Meer gefangen sind, tief unter der Erde. Ein ausgedehntes Tunnellabyrinth, das von der militanten Hamas-Gruppe gebaut wurde, erstreckt sich über den dicht besiedelten Streifen und versteckt Kämpfer, ihr Raketenarsenal und über 200 Geiseln, die sie nun nach einem beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober festhalten .

Ein Zug wurde am Donnerstag aus einem österreichischen Tunnel geborgen, wo er stecken blieb, als ein Feuer ausbrach, was die Rettungskräfte dazu zwang, die 151 Menschen an Bord zu evakuieren. Nach Angaben der Tiroler Landesregierung seien bei dem Vorfall am Mittwochabend 33 Menschen leicht verletzt worden und zur Untersuchung in Krankenhäuser gebracht worden. Das Hauptproblem schien das Einatmen von Rauch zu sein. Zunächst hatten die Beamten mitgeteilt, dass sich vermutlich bis zu 370 Personen im Nachtzug auf der Strecke von Innsbruck nach Amsterdam und Hamburg befanden, eine Zahl, die sie auf Sitzplatzreservierungen für die Reise stützten. Sie haben die Zahl nach der Evakuierung nach unten korrigiert.