
Ukraine-Friedensgipfel ohne Putin: Symbolischer Schritt oder echte Chance?
Die Initiative für diesen Gipfel geht auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück, der bereits Ende 2022 eine 10-Punkte-Friedensformel vorgestellt hatte. Diese Formel sieht unter anderem den Abzug russischer Truppen aus der Ukraine und die Wiederherstellung der Staatsgrenzen vor. Der Gipfel wird von der Schweiz ausgerichtet, um diese Bemühungen zu unterstützen, obwohl Russland nicht eingeladen wurde.
Rund 90 Delegationen, darunter eine Vielzahl von Staats- und Regierungschefs, sowie Vertreter internationaler Organisationen wie die Vereinten Nationen, werden erwartet. Die Liste der Teilnehmer umfasst Emmanuel Macron, Andrzej Duda, Fumio Kishida, Rishi Sunak, Olaf Scholz, Justin Trudeau und Kamala Harris. Die Abwesenheit von US-Präsident Joe Biden und Chinas Führern unterstreicht die gespaltene internationale Haltung gegenüber dem Gipfel.
Die Erwartungen an den Gipfel sind gemischt. Einige sehen ihn als rein symbolischen Schritt, um den internationalen Druck auf Russland zu erhöhen, während andere glauben, dass er eine echte Chance bietet, zumindest einen ersten Schritt in Richtung Frieden zu machen.
Kritiker argumentieren, dass ein Friedensgipfel ohne die Anwesenheit Russlands wenig Substanz haben könnte. Wassili Nebensja, Russlands UN-Botschafter, nannte die Gespräche ohne russische Beteiligung einen "Weg ins Nirgendwo". Moskau unterstützt zwar die Bemühungen um eine Beendigung des Konflikts, betrachtet aber den vorgestellten Friedensplan als Ultimatum gegenüber Russland.
Die Ukraine hofft, dass der Gipfel zumindest zu einem gemeinsamen Dokument oder Plan führen wird, der die Unterstützung für ihre Unabhängigkeit und territoriale Integrität stärkt. Die Diskussionen werden sich voraussichtlich auf nukleare Sicherheit, humanitäre Hilfe und wirtschaftliche Auswirkungen des Konflikts konzentrieren.
Der Friedensgipfel in der Schweiz wird als bedeutender internationaler Schritt angesehen, um den Konflikt in der Ukraine zu adressieren. Trotz der Abwesenheit Russlands hofft die Ukraine auf eine internationale Mobilisierung und eine Stärkung der Unterstützung ihrer Position. Es bleibt abzuwarten, ob der Gipfel substantielle Ergebnisse liefern wird oder lediglich als symbolische Geste im Rahmen eines komplexen und langwierigen Konflikts betrachtet wird.